Umweltorientierte Lernprozesse im Handwerk am Beispiel des Schreinerbetriebs
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Die Erkenntnisse des Umweltmanagements, des Umweltcontrollings oder der lernenden Organisation lassen sich nicht ohne weiteres auf Handwerksbetriebe übertragen. Um dies zu erläutern, werden in dieser Arbeit ein Modell zur Beschreibung eines Handwerksbetriebs entworfen und die typischen Merkmale (wie Betriebsgröße, kurze Kommunikationswege, geringe Formalisierung, Einbindung in Handwerksorganisationen) aufgrund einer systemtheoretischen, verhaltensorientierten Analyse dargestellt. Vor dem Hintergrund dieses Modells entwickelt der Autor ein Konzept für ein Umweltmanagement in Handwerksbetrieben, das gängige Umweltmanagementsysteme wie das EG-Öko-Audit oder die ISO 14001 kritisch betrachtet und die Merkmale von Handwerksbetrieben berücksichtigt. Der Verfasser stellt die Instrumente des Umweltcontrollings vor, die ihm im Handwerksbetrieb handhabbar erscheinen und macht sie vor dem Hintergrund praktischer Beispiele zugänglich: von der Betriebsbegehung über die Aufstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses bis zur Erstellung einer betrieblichen Ökobilanz. Allerdings sind die Aufstellung einer Ökobilanz oder die Teilnahme am EG-Öko-Audit kein Garant, daß umweltorientierte Verbesserungen im Betrieb stattfinden. Es ist notwendig, daß sich der Betrieb insgesamt wandelt. Erkenntnisse der Organisationsentwicklung und der lernenden Organisation bieten hier Hilfestellung an. Somit bleibt der Prozeß nicht auf wenige Personen beschränkt, sondern erfaßt aufgrund der Partizipation der Mitarbeiter den gesamten Betrieb. Eine zentrale Rolle in diesem umweltorientierten Entwicklungsprozeß spielt die betriebliche Ökobilanz, die eine neuartige Wahrnehmung der betrieblichen Realität durch deren mengenmäßige Abbildung ermöglicht und umfassende Entwicklungsprozesse initiiert. An die theoretische Konzeption schließt sich in dieser Arbeit ein praxisorientierter Leitfaden an, der sich direkt an die selbständigen Handwerksmeister (hier: Schreiner- /Tischlermeister) richtet und für eine mitarbeiter-, ziel- und prozeßorientierte Vorgehensweise wirbt.