Die Pfeile Gottes
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Pforzheim im März des jahres 1495 - Sekretär Markus Mender wird aus seinen Betrachtungen der Ereignisse vergangener Zeiten gerissen, als sein Blick durch das Kanzleifenster fällt. Mender kann nicht ahnen, welche Rolle der Junge, den er vor anderen durch die Gassen flüchten sieht, in seinem Leben spielt. Seit seiner Kindheit vertraut sich der Sekretär nur seinem Tagebuch an. Erst als der Müßiggang seines Nachfolgers Christoph von Salden es in die Hände von dessen Schwester Elisabeth führt, lüftet sich ein sorgfältig gehütetes Geheimnis. Elisabeth, etwas zu nachdenklich und tatenlustig, wie es sich nach der Meinung ihrer Eltern für eine Patriziertochter schickt, folgt durch seine Aufzeichnungen Menders Spuren zurück in eine düstere Vergangenheit. Ihr offenbart sich dadurch das Schicksal von Simon Berg. Elisabeth bringt Licht in seine Familiengeschichte und reißt dabei zwangsläufig Wunden auf, die tiefer sind, als geahnt. Obendrein lastet eine Prophezeiung über Pforzheim, verkündet von der „wilden Sybille“, die mit ihrer Tochter Helena in einer Waldhütte haust. Gottvater soll den Menschen zürnen und ihnen die Pest schicken. Als sie tatsächlich ausbricht und in das Leben aller eingreift, schlägt Sibylle zunächst Kapital daraus, gerät jedoch selbst in den Sog, den sie mitausgelöst hat. Helena, von jeher der Launenhaftigkeit ihrer Mutter ausgesetzt, glaub, dass Gott ihr in Ludwig dem Flößerburschen, einen Engel geschickt hat. Wie Elisabeth, wenn auch auf gänzlich andere Weise, wird sie zum Spielball einer Zeit, die Herausforderungen stellt, an denen man zugrunde gehen, aber auch wachsen kann. So birgt die Angst vor dem unvorbereiteten Sterben in sich den Keim der Überwindung und führt zur Gründung einer Totenbruderschaft - der Löblichen Singer.