Die Familie Mosse
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Elisabeth Kraus zeichnet das eindrucksvolle Portrait einer der interessantesten und einflußreichsten jüdischen Familien des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Das Buch leistet einen zentralen Beitrag zur Verlags- und Mediengeschichte und bietet zugleich einen pointierten Blick auf die Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte sowie die Mentalitäten und das Sozialverhalten des jüdischen Bürgertums jener Zeit. „? Ein Meilenstein in der Entwicklung der jüdischen Bürgertumsforschung“?. Michael Brenner Bücher und Zeitungen waren die Welt der Familie Mosse. Rudolf Mosse war die beherrschende Figur der Berliner Verlagsszene im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Sein Aufstieg führte vom einfachen Annoncen-Akquisiteur für die „? Gartenlaube“ zum Berliner Pressezaren. Unter den Brüdern Rudolf Mosses waren allein 5 Multimillionäre - damit zählten sie zu den reichsten Männern Preußens -, und die Erfolgsgeschichte der Familie setzte sich auch in den folgenden Generationen und nach der Emigration fort: Zur Familie gehörten der Maler Martin Bloch, der Kunsthistoriker Erwin Panofsky, der Biochemiker und Nobelpreisträger Konrad Bloch und auch die Historiker George und Werner Mosse. Heute erinnert das Berliner Mosse-Zentrum an die große Vergangenheit dieser Familie. Elisabeth Kraus folgt der Familiengeschichte über vier Generationen hinweg. Sie zeigt den Aufstieg einer kinderreichen Arztfamilie aus der preußischen Provinz Posen zu einem Stützpfeiler des jüdisch-bürgerlichen Sozialmilieus im Berlin der späten Kaiserzeit. Sie schildert die Familientraditionen, das gesellschaftliche und politische Engagement, Ethos und Ideale, Berufsorientierungen und den Aufbau von Geschäfts- und Familienbeziehungen. Anhand zahlreicher Quellen können Rudolf Mosses Beziehungen zu den linksliberalen Intellektuellen Berlins, zu Journalisten und Autoren, seine Vorstellungen über Reklame und Werbung und der Aufbau des „? Berliner Tageblatt“? nachvollzogen werden. Und es ist aus heutiger Warte beklemmend zu sehen, wie die Politik der Banken und Kreditgeber in den Jahren 1932/33 schließlich das endgültige Aus für das Verlagsimperium bedeutete. Elisabeth Kraus zeichnet nicht nur das Portrait einer großen Familie, sondern bietet zugleich das vielschichtige Bild einer der interessantesten Epochen der deutschen Geschichte.