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"... daß es diese Wirklichkeit nicht gäbe"

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Obwohl die Rönne-Novellen Gottfried Benns von der Literaturwissenschaft nahezu einhellig positiv beurteilt worden sind, blieb der Ertrag der Forschung zu diesem Thema bislang eher bescheiden. Im Vordergrund stand immer der Lyriker Benn, während die übrige Produktion des Autors weitgehend vernachlässigt wurde. Die vorliegende Untersuchung liefert daher zunächst eine umfassende Darstellung zur Publikation und Rezeption der Novellen und zeigt dabei die Ursachen jener auffälligen Diskrepanz zwischen einzelnen euphorischen Urteilen und äußerst geringer Breitenwirkung der Texte auf. Im Anschluß daran folgt die detaillierte Analyse und Interpretation des Novellen-Zyklus. Im Rahmen der Untersuchung wird deutlich - so die zentrale These der Arbeit -, daß die Texte in ihrer radikalen Ablehnung aller umfassenden Ordnungs- und Machtsysteme ein enormes kritisches Potential entwickeln: Das Bemühen der Hauptfigur um die Adaption gesellschaftlich akzeptierter Verhaltensweisen bleibt erfolglos, und erst in der Lösung von den Vorstellungen seiner Umwelt findet Rönne Glück und Erlösung. Grundlage dieses Emanzipationsprozesses ist eine radikale Erkenntniskritik, die jede Form von Objektivität negiert. Auf diese Weise stellen die Novellen ein schrittweise ablaufendes Autonomieprogramm dar, das seinen Höhepunkt und Abschluß im künstlerischen Schaffensakt der Hauptfigur findet.

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1999

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