Geschäftsbeziehungen zwischen Bank und Existenzgründer
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Existenzgründer sehen sich bei der Beschaffung von Kapital oftmals mit Problemen konfrontiert, da Banken der Kapitalvergabe an diese Kundengruppe häufig sehr zurückhaltend gegenüberstehen. Die Ursachen dafür liegen u. a. in der hohen Insolvenzanfälligkeit der Gründungsunternehmen, der hohen Betreuungsintensität in der Anfangsphase der Geschäftsbeziehung und in den Schwierigkeiten der Einschätzung der Erfolgsaussichten eines Gründungsprojektes begründet. Andererseits bergen Existenzgründer aufgrund ihrer Wachstumschancen ein erhebliches Rentabilitätspotential. Da allerdings nicht jede Geschäftsbeziehung zu einem Gründungsunternehmen einen positiven Entwicklungsverlauf aufweist, stellt sich aus Perspektive der Bank das Problem, jene Existenzgründer zu identifizieren, zu denen sich der Aufbau einer Geschäftsbeziehung als vorteilhaft erweist. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung eines Modells, mit Hilfe dessen die Vorteilhaftigkeit einer Geschäftsbeziehung zu einem Existenzgründer beurteilt werden kann. Die Geschäftsbeziehung zu dem Existenzgründer wird als Investitionsentscheidung begriffen und dem Modell zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit der Geschäftsbeziehung zu einem Existenzgründer mit der Kapitalwertmethode ein investitionstheoretisches Konzept als rechentechnische Basis zugrunde gelegt. Ein wesentlicher Teil der Ausführungen widmet sich der Prognose der zukünftigen Leistungsnachfrage des Existenzgründers, die die Grundlage für die Ableitung der Zahlungsströme der Geschäftsbeziehung darstellt. Weiterhin wird die Unsicherheit der Entscheidungssituation durch die Einbeziehung des Ausfallrisikos und des Migrationsrisikos in die Investitionsrechnung berücksichtigt. Im Anschluß an die Modellskizzierung werden Möglichkeiten aufgezeigt, im Rahmen eines adäquat gestalteten Geschäftsbeziehungsmanagement die Vorteilhaftigkeit der Geschäftsbeziehung nach deren Aufnahme zu verbessern.