Hammerklaviere mit Wiener Mechanik
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1698 hatte Bartolomeo Cristofori für sein Hammerklavier eine technisch nahezu perfekte Stoßmechanik erfunden, die von vielen Instrumentenmachern in Deutschland kopiert wurde. Dennoch bevorzugte man dort etwa bis Mitte des 19. Jahrhunderts Hammerklaviere mit der unabhängig von Cristofori entwickelten Prellmechanik, die man später Wiener Mechanik nannte. Sie faszinierte vor allem durch eine besonders leichte Spielweise und ermöglichte feinste Nuancierungen, allerdings bei geringerem Tonvolumen, als es die konkurrierenden Instrumente mit Englischer Mechanik aufwiesen. Erst als man die einzelnen Bauteile der Wiener Mechanik vergrößerte und ihr Gewicht erhöhte, um der Forderung nach größerer Lautstärke entsprechen zu können, wurden die Grenzen jener Mechanik offenbar. Ende des 19. Jahrhunderts stellte man ihre industrielle Fertigung ein, vereinzelt entstanden entsprechende Instrumente jedoch noch in den 1930er Jahren. Anhand zeitgenössischer Quellen werden die klanglichen und bautechnischen Besonderheiten der Hammerklaviere mit Wiener Mechanik erläutert. Unter den für diese Modelle charakteristischen Einrichtungen zur Klang- und Lautstärkedifferenzierung findet die von Gottfried Silbermann entwickelte Dämpfungsaufhebung, die bis heute zum unverzichtbaren Bestandteil eines jeden Hammerklaviers zählt, besondere Beachtung. Ein eigenes Kapitel ist dem sogenannten Janitscharenmusikzug gewidmet. Mit Abbildungen und Zeichnungen