Wenn Väterchen Frost kommt
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Wenn Väterchen Frost kommt, dann ist die Zeit der Schneestürme und Schlittenpartien, der Tänze auf dem Eis, der ausgelassenen Punschorgien - zu Ehren des heiligen Nikolaj, versteht sich - und die der phantasievollsten Kostümbälle. Es ist die Zeit der »Vermummten« und der Schreckensnächte, der Engelsboten, Weihnachstliedersänger und Neujahrspropheten. Das alte Russland findet sich hier ein. Von Gogol bis Gorki, von Majakowski bis Anna Achmatowa steuern alle berühmten Dichter ihre Erlebnisse bei. Und was die höchst vitalen Gutsherrenfeste angeht, so weiß niemand besser davon zu erzählen als die späteren Revolutionäre, Fürst Krapotkin etwa oder Alexander Herzen. Dass der heiligen Feste stets gedacht wurde, auch in heillosen Zeiten, zeigt Pasternaks Gedicht Stern der Weihnacht. Er steht für das andere, das gläubige, spirituelle Russland. Was die russischen Dichter wunderbar eint, ist das Gespür für Kindheit, ist die Intensität ihrer Erinnerungen und Imaginationen. Und in all den Berichten, Geschichten, Gedichten, Legenden und Märchen fühlt man Rußlands Naturgewalten - die sich nur durch herzhaftes Feiern bannen lassen.