Das Leben war ein Pfeifen
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Eine Insel im Meer des Kapitalismus, die darauf wartet, dass die Zukunft beginnt, sich die Wartezeit aber durchaus lustvoll zu vertreiben weiß, das ist das Kuba, dem Michael Saur und Thomas Schuler auf ihrer Reise begegnen. Wo Touristen Salsa lernen, vor allem aber Liebe suchen und meist die eigene Nostalgie finden. Die Autoren lassen sich von Havanna verzaubern, das 'schön wie ein aus den Fluten wieder aufgetauchtes und vom Meer angefressenes Atlantis' ist, und erzählen von der musikalischen Wiege Kuba, wo man einen Compay Segundo oder Ibrahim Ferrer an jeder Straßenecke findet; denn wie sagt man in Kuba: 'In jedem Kubaner steckt ein ganzes Orchester.'Dabei bleiben Saur und Schuler den traurig-komischen Absurditäten des kubanischen Alltags auf der Spur: Sie berichten über die Probleme der Köchin der Nation, in einer Mangelgesellschaft eine Koch-Show zu moderieren, und besuchen die Arbeiterstadt Moa, wo verdiente Kubaner in einem Hotel ohne Strom Urlaub machen dürfen. Und sie treffen Menschen aus dem nächsten Umkreis Fidel Castros: seinen Leibfotografen, der das berühmte Che-Guevara-Bild schoss, und die Deutsche Marita Lorenz, eine ehemalige Geliebte Castros, die den Comandante im Auftrag der CIA vergiften wollte.