Zur prozeßorientierten Analyse interaktiver Gefechtssimulationen
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Interaktive Gefechtssimulationen modellieren komplexe militärische Abläufe und erzeugen während des Simulationslaufs einen umfangreichen Satz verschiedenster Ereignisdaten; die Möglichkeit des steuernden Eingriffs in den Simulationslauf durch den Anwender (interaktive Steuerung) erhöht die Komplexität und stellt zusätzliche Anforderungen an den Umfang der simulationsbegleitenden Nutzerinformation sowie Auslegung und Methodik der Auswertung. Die Zusammenfassung der Simulationsdaten nach einem primär abnutzungsorientierten Schema erscheint sowohl zur entwicklungsbegleitenden Modellvalidierung als auch zur anwendungsorientierten Auswertung zu Ausbildungs- und Analysezwecken ungenügend, da Angaben über modelltechnische Abhängigkeiten, insbesondere das Einwirken von Algorithmen, die Entscheidungsprozesse modellieren, sowie taktische Relationen und militärische Strukturen verloren gehen. 1. Welche Arten der Umsetzung interaktiver Gefechtssimulationen sind zu unterscheiden, und welche Modellierungskonzepte sind für eine detaillierte Auswertung geeignet? 2. Welche Informationen, auch über das Einwirken von Führungsalgorithmen, sind aus bestehenden Simulationssystemen ableitbar? 3. Welche Zusatzinformationen und unterstützenden Auswertungsfunktionalitäten sind für die militärischen Anwendungsfelder relevant? 4. Wie lassen sich simulationsbegleitende Kontrollfunktionen theoretisch fundieren und praktisch ausgestalten? 5. Welche Auswertungsstrategien und Methoden der Datenanalyse sind in ein Werkzeug zur Analyse interaktiver Simulationen zu integrieren? Nach einem systematisierenden Überblick zur Einordnung der betrachteten Simulationsart in den Gesamtzusammenhang der Simulationstechnik und das Feld der Gefechtssimulation wird am Beispiel von zwei in der Bundeswehr eingesetzten interaktiven Gefechtssimulationen eine Darstellung und Bewertung bisher realisierter Auswertungsmethoden vorgenommen. In einem theoretischen Kapitel werden die Grundlagen der Objektorientierung sowie die Grundzüge der Prozesssicht dynamischer Zusammenhänge vorgestellt und in einem Begriffsrahmen für die Auswertung von Simulationen integriert. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Konzepte wird anschließend in einem praxisorientierten Kapitel dargestellt und die gewonnenen Kennzahlen bezüglich ihrer Eignung als Eingangsdaten für moderne Verfahren der Klassifikation untersucht.