Markt - Medien - Moral
Autoři
Více o knize
Die philosophische Entscheidung moralischer Fragen und die gesellschaftliche Verständigung über diese können voneinander nicht getrennt werden. Zwischen den guten Gründen, die uns über die ethische Beurteilung unseres Handelns belehren können, und den Kräften, die unsere gesellschaftliche Wirklichkeit bestimmen, besteht ein viel komplexeres Verhältnis als nur das einfache Nacheinander von theoretischer Einsicht und praktischen Schwierigkeiten, dieselbe umzusetzen. Ob etwas, das wir tun, gut oder schlecht ist, hängt immer auch elementar von der Frage ab, was das ist, was wir da tun. Terrorist oder Freiheitskämpfer, Wirtschaftsflüchtling oder Armutsopfer, Leistungsträger oder Besserverdienender, sterbender Mensch oder hirntote Leiche: Die Beschreibung unseres Handelns entscheidet mit über seine Bewertung. Die Frage, wie wir unser Handeln zu beschreiben haben, können wir aber nicht noch einmal mit rein ethischen Kategorien beantworten, sondern hier entfaltet die Gesellschaft, in der wir leben, ihre genuine Definitionsmacht. Zwei der wichtigsten Felder, auf denen diese sich konkretisiert, sind die der Medien und des Marktes. Um die in der Eigengesetzlichkeit und den Randbedingungen dieser beiden Felder enthaltene ethische Verantwortung geht es in den Beiträgen dieses Bandes.