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Vom "matasanos" zum "médico perfecto"

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Diese Studie über weitgehend unbekannte Prosatexte des 16. Jahrhunderts gibt Einblicke in unterschiedlichste Schriften von und über universitär gebildete Ärzte im Spanien jener Zeit. Die behandelten Werke belegen, daß es neben den in der zeitgenössischen Literatur so verpönten „matasanos“ durchaus Ärzte gab, die durch ihre Abwendung vom scholastisch-verschulten Charakter der mittelalterlichen Medizin und durch ihre vorurteilsfreie Beobachtung von Mensch und Natur dazu beitrugen, Konzepte und Möglichkeiten in der Medizin zu entwickeln und somit wichtige Grundlagen der modernen, neuzeitlichen Medizin zu schaffen. Dabei beschränkte sich der Einfluß der humanistischen Ärzte nicht nur auf ihr eigentliches Spezialgebiet, die Medizin, sondern erstreckte sich auf philosophische und staatstheoretische Reflexionen. Deutlich wird, daß im 16. Jahrhundert nie die Medizin an sich geringgeschätzt wurde, sondern einzelne Ärzte ihren Beruf in Verruf brachten. Durch ihre Porträts eines idealen Arztes, eines fiktiven „médico perfecto“, versuchten die humanistischen Ärzte dem entgegenzuwirken. In der Studie wird die medizinhistorische mit der literaturgeschichtlichen Perspektive verknüpft, und Säkularisierung, Verwissenschaftlichung und Neuerungen in der Medizin wie auch die für diese Zeit typische Rückkehr zu antiken Quellen werden kritisch untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die für das Selbstverständnis des Renaissance-Humanismus zentrale Integration von Wissenschaft, Literatur und Leben sowie deren praxisorientierte Anwendung in Zusammenhang mit ethischen, philosophischen und politischen Fragestellungen gelegt. - Aus dem Inhalt: Zwischen Mittelalter und Humanismus (Medizin des Mittelalters, Renaissance-Humanismus, Humanismus u. Medizin im 16. Jh.); Zwischen Lob und Tadel (Die „malos médicos“, Der perfekte Arzt); Andrés Laguna zwischen Wissenschaft, Moral und Mittelalter; Der Arzt im philosophischen Kontext (Miguel Sabuco, Gómez Pereira, Francisco Sánchez); Der Arzt im politischen Kontext. - „Anne Wigger hat aus meiner Sicht eine vorzügliche Arbeit vorgelegt, die es jedem Leser deutscher Sprache erlaubt, in ausführlicher und kritischer Weise die Debatten über die Schwächen der Medizintheorie in der spanischen Renaissance kennen zu lernen.“ (Luis Montiel in „Zeitschrift für medizinische Ethik“)

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Vom "matasanos" zum "médico perfecto", Anne Wigger

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Rok vydání
2001
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