Griechisches Feuer
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Als Aristoteles Onassis im Februar 1975 in Athen ein Flugzeug nach Paris besteigt in dem sicheren Gefühl, dass er dort sterben wird, begleiten ihn zwei Frauen: seine Tochter Christina, die sich verzweifelt um ihn sorgt, und seine Ehefrau Jacqueline Kennedy Onassis, die er „e Hira“ nennt, die Witwe. Er weiß, dass sie so bald wie möglich wieder in New York sein will, und er ist froh darüber. Nur einen einzigen persönlichen Gegenstand nimmt er mit auf seine letzte Reise - eine kleine rote Kaschmirdecke, die er drei Wochen zuvor zu seinem 71. Geburtstag geschenkt bekam, von Maria Callas, der großen Liebe seines Lebens. Von dem reichsten und gesellschaftlich erfolgreichsten Selfmademan der Welt, dem Tycoon, der jahrzehntelang das Big Business und auch die Schlagzeilen beherrscht hatte, ist kaum mehr etwas zu erahnen. Onassis ist krank, ein gebrochener Mann, seit sein Sohn und Erbe tödlich verunglückte, und auch in finanziellen Dingen hat den Erfolgsverwöhnten das Glück verlassen - seit Jackie Kennedy das Unglück über ihn gebracht hat, wie viele in seiner Umgebung sagen. Seine Heirat mit der berühmtestenWitwe der Welt hatte Onassis auf den Gipfel seiner sozialen Bedeutung katapultiert, hatte seine Geltungssucht befriedigt, sein Prestige und seinen Promi-Wert noch einmal gesteigert. Doch der Preis war sehr hoch, das Erwachen grausam, und, genau genommen, erfolgte es, schon vor der fatale Bund geschlossen wurde. Er hatte Maria Callas, die Frau, die ihn bedingungslos und leidenschaftlich liebte, mit der er sich so wohl fühlte wie mit keinem anderen Menschen, zutiefst verletzt, sie belogen und betrogen - und verloren. Noch am Tag vor der Hochzeit flehte er sie an, ihn davor zu bewahren. Es war zu spät. Onassis fand sich in einer lieblosen Ehe wieder neben einer kalten Frau, der nichts am Herzen lag außer ihren Kindern und der unerschöpflichen Möglichkeit, wahre Unsummen von Geld auszugeben. Auch Maria Callas stand vor den Trümmern ihres Lebens. Die Primadonna assoluta, d s er an Tatsachen überliefert, ist entweder durch mindestens zwei übereinstimmende, voneinander unabhängige Zeugen bestätigt oder durch ein Originaldokument bewiesen. Damit gelingen ihm nicht nur entscheidende Korrekturen am gängigen, klischeehaften Bild der beiden, sondern vor allem auch die Enthüllung bislang unbekannter, teils wahrhaft sensationeller Details. So wurde beispielsweise das Geburtsdatum von Onassis (vor Gage) noch nie korrekt angegeben, nicht einmal auf seinem Grabstein. Auch die legendäre Kreuzfahrt - auf der diese Liebe so unübersehbar wurde, dass selbst der Mitpassagier G. B. Meneghini, Ehemann und Manager der Callas, befand: „Es war, als würde ein Feuer sie beide verzehren“ - wird hier zum ersten Mal in allen Details und der Wirklichkeit entsprechend dargestellt. Dass Maria Callas acht Monate später in Mailand ein Kind zur Welt gebracht hat, das noch am selben Tag starb, dass Onassis also nicht nur einen, sondern zwei Söhne verlor, ist eine Tatsache, die der Welt, und selbst den engsten Freunden, bislang vollkommen unbekannt war - und die Nicholas Gage in „Griechisches Feuer“ durch ein Foto des Neugeborenen sowie durch seine Geburtsurkunde beweisen kann. Ein Buch, das sich fast wie ein Film vor den Augen des Lesers abspult, das sich liest wie ein Roman - und das dennoch nichts als die Wahrheit ist.