Lyme-Borreliose bei Beschäftigten in der Forstwirtschaft
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Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Arthropoden übertragene Infektionskrankheit in Europa. In Deutschland wird sie vermutlich nur durch die Schildzecke Ixodes ricinus (Holzbock) übertragen. Beschäftigte im Forstbetrieb sind aufgrund ihrer Exposition in besonderem Maß durch Zeckenstiche und die hierdurch übertragenen Infektionskrankheiten gefährdet. Blutuntersuchungen zeigen, daß etwa 20-40 % der Waldarbeiter Antikörper gegen den Erreger der Lyme-Borreliose im Blut haben und somit schon einmal mit dem Erreger in Kontakt gekommen sind. Wenngleich der weit überwiegende Teil der Infektionen vom körpereigenen Immunsystem ohne schwerwiegende Erkrankung abgewehrt wird, kann es doch zu schweren Erkrankungen bis hin zur Berufsunfähigkeit kommen. Dies gilt in besonderem Maße, wenn die Erkrankung erst spät erkannt oder nicht adäquat behandelt wird. Ziel des Buches ist es, den Wissensstand der staatlichen und kommunalen Revierleiter und Waldarbeiter der Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen über die Lyme-Borreliose auf der Grundlage einer schriftlichen Befragung zu untersuchen und den Umgang dieser beiden Personengruppen mit dem Infektionsrisiko zu analysieren. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, sind einem erheblichen Teil der Revierleiter und Waldarbeiter zahlreiche Fakten nicht bekannt, deren Kenntnis zum wirksamen Schutz vor Lyme-Borreliose-Infektionen unverzichtbar sind. Anhand der Ergebnisse werden Inhalte und Konzepte erfolgversprechender Aufklärungsstrategien hergeleitet. Besondere Berücksichtigung finden hierbei psychologische Modelle, die einerseits menschliches (Gesundheits-)Verhalten erklären und andererseits zeigen, wie das Gesundheitsverhalten beeinflußt werden kann, und somit eine wesentliche Grundlage zur Konzeption von Aufklärungsmaßnahmen darstellen.