Der deutsche Heiland
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Zwischen 1870 und 1914 fertigten Künstler wie Max Klinger, Hans Thoma, Eduard von Gebhardt, Wilhelm Steinhausen, Fritz von Uhde und Fidus Christusbilder an, die auf je unterschiedliche Weise eine säkularisierte Christusfigur präsentieren. Diese Christusfigur erweist sich nach eingehender ikonologischer und rezeptionsorientierter Analyse als Ideenträger völkischer Weltanschauung. Der Kontext zwischen den ausgewählten Christusdarstellungen und der völkischen Kulturbewegung dokumentiert sich zum einen in spezifischen Bildfindungen, die auf völkische Ideologeme wie Antisemitismus, Führerprinzip oder Volkstumsglaube rekurrieren, zum anderen in der zeitgenössischen völkischen Kunstkritik. Die Rezeption im Nationalsozialismus ist eine Fortsetzung völkischer Positionen um 1900.