Von Streß in Organisationen zu Organisationen im Streß

Die Auseinandersetzung mit Unternehmenskrisen, sehr viel häufiger noch Krisen in autonomen Teilbereichen derselben, die - unbewältigt - in der Folge das gesamte Unternehmen erfassen und in seinem Bestand gefährden, hat ihren Niederschlag in einem breiten Forschungsbereich, dem Krisenmanagement (KM) gefunden. Bezüglich der Analyse der Krisenursachen ist KM betriebswirtschaftlich zentriert, bereits hoch aggregierte Krisenursachenkategorien fungieren eher als argumentative Ausgangsplattform und Ansatzpunkt umfassend beschriebener Konzepte zur Krisenprophylaxe und Krisenbewältigung. Eine kritischere Auseinandersetzung mit den Krisenursachen selbst deckt dagegen unternehmenskulturelle Prozesse auf, die in jeder Organisation angelegt sind und bereits im latenten Krisenstadium ein autonomes Gefährdungspotential repräsentieren und eine unverwechselbare Gemeinsamkeit aller Unternehmenskrisen sind. Auf diese Prozesse, ihre Erscheinungsformen und deren empirische Überprüfung sowie vorbeugende Gestaltungsempfehlungen ist diese Schrift gerichtet.