Eine unruhige Kindheit

Viele junge Leute, nicht nur aus meinem Bekanntenkreis, sondern auch eine große Anzahl meiner Schüler, die ich im Laufe meiner langjährigen Tätigkeit an einem Bonner Gymnasium unterrichtete, haben mich veranlaßt, ihrem Wunsch nach schriftlicher Fixierung meines eigenen Erlebens des 3. Reiches und der Zeit unmittelbar darauf nachzukommen. Ich habe ganz deutlich im letzten Jahrzehnt ein zunehmendes Interesse der Heranwachsenden an den Ereignissen des 3. Reiches und des 2. Weltkrieges festgestellt, besonders wenn die Fakten von einem Augenzeugen berichtet werden. Dieselbe Erfahrung machte ich auch an dem schulischen Projekttag zum 8. Mai 1995,,50 Jahre seit Kriegsende„. Einer Gruppe von ca. 20 Schülern im Alter von 14 - 19 Jahren bot ich folgendes Programm an: a) 15-jährige bei der Flak (ein Video) b) Aachener Schüler über ihren Kriegseinsatz c) Der Flüsterwitz im 3. Reich (Auswahl) d) Eigene Erlebnisse als “Pimpf„ beim Jungvolk 1944/45 u. in den Bombennächten Vorwiegend nach dem eigenen Erleben (s. Punkt d) bin ich im letzten Jahrzehnt immer wieder von Schülern aller Altersstufen gefragt worden. Daher kann ich auch ohne Übertreibung sagen, daß so manche Vertretungsstunde für die Schüler durch meine “Erfahrungsberichte" zum Erlebnis geworden ist. Der Gesamtrahmen meiner Berichte und Darstellungen in diesem Buch soll zwar im wesentlichen chronologisch angelegt sein, doch müssen manche Punkte und Ereignisse als Ganzes behandelt werden. Auch läßt sich - da ja meinerseits keine schriftlichen Aufzeichnungen aus dem Krieg, - manches nicht mehr zeitlich genau fixieren.