Verwehte Spuren
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Verwehte Spuren. Der Autor begibt sich auf eine historische, literarische und photographische Reise durch Galizien und die Bukowina, altösterreichische Kronländer in der heutigen Ukraine. Eine Reise von Lemberg über Brody, Zablotów und Sadagora nach Czernowitz, dem Jerusalem des Ostens. Eine Reise in die Heimat von Joseph Roth, Manès Sperber, Scholem Alejchem, Stanislaw Lem, Rose Ausländer, Paul Celan, Leopold von Sacher-Masoch, Gregor von Rezzori. Eine Reise durch altösterreichische Provinzstädte und jiddische Schtetl, der Heimat der Chassiden und Wunderrabbis, aber auch der Haskala, der jüdischen Aufklärung. Alle Welt spielt und hört Klezmer-Musik. Dort aber, wo sie entstanden ist, in den jiddischen Schtetl, spielt und hört sie keiner mehr. Denn jiddisches Leben ist dort so gut wie ausgestorben. Ernst Hofbauer (Text), Liesa Weidmann (Photos) und der amerikanische Historiker William Duke Godsey legen die unter Vernichtung, Zerstörung, Verfall, Vergessen und Verdrängen verschüttete Topographie des Terrors frei, sprechen mit den letzten Zeitzeugen und Zugewanderten, wie dem aus New York gebürtigen Oberrabbiner von Lemberg und der Westukraine, Mordechai S. Bald. Sie berichten und zeugen von, durch unscheinbare Wiesen und Weiden überwachsenen Massengräbern, verfallenen jüdischen Friedhöfen, die keiner mehr besucht, und auf denen heute Ziegen weiden, zu Theaterdepots verkommenen Synagogen, von jenem Tempel in Czernowitz, in dem einst Josef Schmidt sang, und wo heute das Kino Oktober untergebracht ist, Erinnerungslücken der Vernichtung und des Verfalls, wie das alte jüdische Viertel von Czernowitz, die verfallende Residenz des berühmten Wunderrabbis von Sadagora und die zerbombte und zerstörte Synagoge von Brody, einst die schönste von allen im Osten Europas.