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Die Zusammenführung zweier Unternehmungen stößt auf erhebliche Probleme, wie zahlreiche, am Shareholder Value gemessene, Fehlschläge zeigen. Das gilt bereits für zwei Unternehmungen der gleichen Volkswirtschaft, erst recht für solche verschiedener Volkswirtschaften. Eine bei solchen Zusammenführungen auftauchende zentrale Frage ist, inwiefern man mittels Weisungshierarchien lenken soll oder ob man sich mehr auf marktähnliche Instrumente wie die der pretialen Lenkung stützen soll. Frau Bienert konzentriert sich in ihrer Arbeit auf einen dritten Weg, nä: nlich auf den unterschiedlichen Ebenen der zusammenzuführenden Unternehmungen Kommunikationsbeziehungen und Vertrauen entstehen zu lassen und auf diese Weise Netzwerke zu bilden. Sie konzentriert sich also auf die sozialen Subsysteme der Unternehmung. Und sie betrachtet den Prozeß stark aus der systemorientierten sozialwissenschaftlichen, mit den Namen von Luhmann und Willke verbundenen Perspektive. Dieser, auf dem von den Biologen und Hirnforschern Maturana und Varela in die Diskussion eingebrachten Gedanken der Autopoiese basieren den Sicht nach sind soziale Systeme operational geschlossen. Ihre Entwicklung hängt im wesentlichen von den Systemen selbst ab. Sie lassen sich nur begrenzt beeinflussen. Deshalb kann und sollte die Leitung auf den verschiedenen Ebenen nur einen allgemeinen Rahmen setzen, innerhalb dessen das soziale System sich selbst organisiert. Aufbauend auf dem Gedanken einer „Kybernetik zweiter Ordnung“ bezeichnet die Autorin diesen Ansatz als „Implementierung zweiter Ordnung“. Mit Recht werden aber auch die ähnlichen Konzepte der volkswirtschaftlichen Ordnungstheorie berücksichtigt.

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2002

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