Wege zum wissenschaftlichen Schreiben
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Wie wird wissenschaftliches Schreiben gelehrt und gelernt? Wie stark sind wissenschaftliche Ausdrucksformen kulturell geprägt? Der neue Band aus der Reihe „Textsorten„ geht diesen Fragen am Beispiel wissenschaftlicher Textsorten aus Deutschland und Lateinamerika nach. Mit der zentralen Frage nach der kulturellen Geprägtheit des sogenannten „Ich-Tabus“ werden nicht nur Stereotype und Vorurteile in der gegenseitigen Rezeption zwischen Deutschland und Lateinamerika kritisch überprüft. Die Analyse der „Ein- und Ausblendungen„ des Autors in wissenschaftlichen Texten macht gleichzeitig auf die aktuellen Globalisierungstendenzen und den Einfluß des Englischen als internationaler Wissenschaftssprache aufmerksam. Empirisches Kernstück des Bandes ist die kontrastive Textanalyse eines umfangreichen Korpus studentischer Texte aus Venezuela und Deutschland, in der theoretische und methodische Fragen der kontrastiven Textsortenlinguistik und des Sprachvergleichs aufgeworfen werden. Der Vergleich geht jedoch über die Ergebnisse dieser Analyse hinaus: Die kulturellen Besonderheiten der wissenschaftlichen Ausdrucksformern werden in ihren historischen und soziokulturellen Rahmen eingeordnet; die Textsorten, Schreibtraditionen und Normen in der Lehre und Forschung sowie ihre Vermittlung an den jeweiligen Hochschulen werden umfassend untersucht und miteinander verglichen. Der differenzierte Blick auf „fremde Diskurstraditionen“ verändert und relativiert die Wahrnehmung der eigenen Normen: Die hier gewonnenen Ergebnisse können daher in der Übersetzungswissenschaft, der Fremdsprachen- und Schreibdidaktik an den Hochschulen wie auch im Bereich der interkulturellen Kommunikation zur praktischen Anwendung kommen.