Arbeiten in vermintem Gelände
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Der nicht nur von den »Streiflicht«-Lesern geschätzte SZ-Redakteur Herbert Riehl-Heyse entwirft im Rahmen der Theodor-Herzl-Dozentur am Wiener Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als intellektuelle Bilanz seines journalistischen Schaffens eine ambitiöse Poetik des Journalismus zwischen Wahrheit und Macht, Qualität und Zukunft. Vor dem Hintergrund seines in über drei Jahrzehnten entstandenen unverwechselbaren und profilierten Werkes sieht Riehl-Heyse eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen an den Qualitätsjournalismus vor allem im Hinblick auf die rasanten informationstechnologischen Entwicklungen, die sich etwa in der immer kürzer werdenden Lebensdauer von Neuigkeiten manifestieren und die Schnelligkeit der Informationsübermittlung zu einem wesentlichen Kriterium der Beurteilung von Journalisten werden lassen. Die Bedeutung eines Journalismus, der Bestand hat, dem Geschwindigkeit nicht alles ist, sieht Herbert Riehl-Heyse – die großen Traditionslinien eines Karl Kraus oder Kurt Tucholsky bedenkend und reflektierend – in der Aufgabe, die Welt mit manchmal durchaus literarischem Gestaltungswillen so eindringlich zu beschreiben, dass der Leser sie wieder erkennen kann oder erst neu entdeckt. Der Einblick in seine eigene Schreibwerkstatt bietet in diesem Sinn eine folgerichtige Bestätigung und Anwendung der erläuterten Thesen zum Qualitätsjournalismus.