Der Gouverneur von Warschau
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Der Niedergang des sächsisch-polnischen Königreichs Graf von Brühl, der mächtigste Mann an der Seite August des Starken, hat unter dessen Sohn August III. nicht an Einfluß verloren. Um seine Verbindungen nach Warschau zu festigen, opfert er das Lebensglück seines Sohnes und zwingt ihn zur Heirat mit der Tochter eines reichen polnischen Adligen. Auch mit seinem sechsten und letzten Roman über das Königreich von Sachsen und Polen hat Kraszewski ein kenntnisreiches und farbenprächtiges Epochebild geschaffen. Mit nur zwölf Jahren wird Alois, der Sohn des mächtigen Ministers am sächsischen Hof Graf Heinrich von Brühl, zum Gouverneur von Warschau ernannt. Alois von Brühl, vielseitig begabt und von angenehmem Äußeren, tritt aber nicht in die Fußstapfen seines Vaters, der aus politischem Kalkül das Lebensglück seiner Kinder zu opfern bereit ist. Dennoch bleibt er der gehorsame Sohn und widersetzt sich nicht einer Heirat mit der Tochter des einflußreichen Adligen Potocki, die die Beziehungen Sachsens zu den großen polnischen Magnaten festigen soll. Als Sachsens Niederlage im Siebenjährigen Krieg besiegelt ist, kehrt August III. von Warschau in sein geliebtes Dresden zurück, stirbt jedoch bald darauf. Nachdem auch sein Minister, der alte Brühl, das Zeitliche gesegnet hat, bricht in Polen offen der Kampf um die Krone aus. Mit der Wahl von Stanislaw August Poniatowski zum König geht schließlich die sächsische Herrschaft in Polen für immer zu Ende. Alois von Brühl, der eine tiefe innere Bindung zu seiner Wahlheimat hat, heiratet nach langen Jahren des Wartens und nach harten Schicksalsschlägen endlich seine Jugendliebe. Kraszewskis sechster und letzter Roman über das Königreich von Sachsen und Polen (1697-1763), der hiermit zum erstenmal in deutscher Übersetzung vorliegt, führt den Leser in die Endzeit der sächsischen Herrschaft in Warschau.
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