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Der Brief als Medium der Empfindsamkeit

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Die vorliegende Arbeit fokussiert den Brief der Empfindsamkeit als exemplarischen Ort literaler Inszenierungspotentiale. Während Briefe bis heute vorwiegend als autobiographische Zeugnisse (aus-)gewertet werden, betrachtet die Verfasserin, einen medien- und kulturwissenschaftlichen Ansatz zugrundelegend, Briefe vor allem in ihrer Funktion als literarische Medien. Das bedeutet, daß Briefe nicht als Quellen zur Rekonstruktion einer Biographie verstanden werden, sondern als Medien, die Räume der Selbstinszenierung eröffnen und damit die Konzeptualisierung von Ich-Identität im performativen Prozeß allererst ermöglichen. Im Anschluß an einen theoretischen Teil, in dem die für die Arbeit grundlegenden Begriffe 'Inszenierung', 'Medium' und 'performative Identität' definiert werden, untersucht die Verfasserin vier Briefwechsel (Gottsched - Gottschedin - von Runckel, Gellert - Lucius, Karsch - Gleim, Moller - Klopstock) in denen sie die spezifische Funktion des Briefes innerhalb der ›Medienrevolution‹ des 18. Jahrhunderts nachzeichnet. Die Studie versteht sich nicht nur als Beitrag zur literaturwissenschaftlichen Erforschung der Periode der Empfindsamkeit, sondern auch als Baustein zu einer zur Zeit noch in den Anfängen steckenden MedienKulturwissenschaft.

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2003

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