Hebammen, Accoucheure und Man-midwives
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Die Betreuung der Schwangeren und Gebärenden durch eine Hebamme hat in Deutschland eine lange Tradition. Zwar gab es schon früh Reglementierungen des Berufes und im Zuge des Medikalisierungsprozesses sollten die Hebammen auf dem medizinischen Markt gegenüber den aufkommenden männlichen Geburtshelfern an den Rand gedrängt werden. Dennoch blieb der Hebammenberuf weiterhin bestehen und das hat sich bis heute nicht geändert. Die Hebamme in unserer Zeit ist, neben dem Geburtshelfer, eine fest etablierte Ansprechpartnerin für die werdende Mutter. Mit Schwangerschaftsvorsorge, Leitung der Geburt, Betreuung des Wochenbettes und vieles mehr ist sie nicht mehr aus unserem Gesundheitssystem wegzudenken. In den Vereinigten Staaten fand eine andere Entwicklung des Hebammenwesens statt. Wie in Deutschland wurde eine Geburt als eine rein weibliche Angelegenheit angesehen. Allerdings ist seit dem späten 18. Jahrhundert bis zu den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Umwandlung des Hebammenwesens zu erkennen. Die Hebammen wurden so weit an den Rand drängte, daß diese kaum mehr eine Rolle für die Versorgung von Mutter und Kind spielen. Die meisten Frauen gebären heute ihre Kinder in Krankenhäusern, wo sie dem Standard der jeweiligen Einrichtung unterliegen, und in der die Geburtshelfer eine nicht zu unterschätzende Kontrolle über die Entbindungsmöglichkeiten ausüben. Wie kam es zu diesen verschiedenen Hebammensystemen? Welche Faktoren spielten in der Geschichte für die Entwicklung eines Hebammenwesens eine Rolle? Damit beschäftigt sich dieses Buch in vergleichender Form, um Hinweise für die Abschaffung des Hebammenwesens in den USA herauszufiltern.