Hände
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Als der Mensch beschloss, aufrecht zu gehen, hatte er plötzlich zwei Hände zur Verfügung, die ihm die Welt auf neue Weise erschlossen. Unsere Hand ist uns selbstverständlich, bis wir sie verletzen. erst dann erfassen wir, was sie uns alles ermöglicht: taktile Empfindungen, komplexe Manipulation, gestischen Ausdruck. Fasziniert von der Schönheit und Ausdruckskraft haben die Fotografen Tiziana und Gianni Baldizzone die Macht und die Möglichkeiten dieses sensiblen Organs in ausdrucksstarken Bildern festgehalten. Sie zeigen feingliedrige und grobe Hände, geschickte und sanfte, alte und junge Hände, Hände bei der Arbeit, beim Spiel und beim Tanz. Hände sind nicht nur Werkzeuge, sie sind auch Sinnbild von Kultur. So erhält in Indien die Braut mit Henna gemalte Muster, während in anderen Ländern zu besonderen Anlässen die Männer ihre Hände mit Schmuck aus Edelmetallen dekorieren. Die Bilder zeigen, dass die Hände in allen Kulturen eine eigene Sprache haben. So wie das Gesicht verraten sie, ob das Gegenüber wohlwollend empfangen oder zurückgewiesen wird. Die facettenreichen Bilder aus vier Kontinenten werden eingeführt durch einen Text des französischen Verhaltensforschers und Neurologen Boris Cyrulnik. Er zeichnet die Entwicklung der Hände vom bloßen Instrument zum Medium der Kommunikation und ihre Bedeutung für unsere Kultur nach. Ein ebenso ästhetischer wie ethnographisch aufschlussreicher Blick auf das nach unserem Gesicht ausdrucksstärkste menschliche Körperteil.