Jugendbewegung als Äußerung lebensideologischer Mentalität
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Diese wissenschaftliche Untersuchung von Gebrauchslieder-Texten ist in mehrfacher Hinsicht innovativ: 1. Sie befasst sich mit der Mentalitäts-Geschichte der Jugendbewegung, einer paradigmenbildenden Jugendsubkultur der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2. Sie verwendet Gebrauchslieder als Dokumentation kollektiver Mentalität. Zeitgeschichte und Literaturwissenschaft werden im interdisziplinären Rahmen aufeinander bezogen. Der „linguistic turn“ wird als Methode von Textauswertung für die Geschichtsforschung ernst genommen. 3. Die deutsche Jugendbewegung wird im Kontext allgemeiner Lebensreform-Bewegungen behandelt. Unter dem neu konzipierten Dachbegriff „Lebensideologie“ werden vitalistische, neuromantische und neusachliche Tendenzen vergleichbar gemacht. Ein erster allgemeiner Teil stellt Gebrauchslieder als Vermittler einer intellektualisierten Mentalität dar. Dabei werden u. a. Fragen einer sprachwissenschaftlichen Erschliessung von Liedertexten an Lied-Beispielen erörtert. Als kommunikationstheoretische Bedingungen werden z. B. aufgezeigt: die Rolle von Liedermacher und Liedersinger Textveränderungen durch Lied-Benutzer. Schliesslich wird das Denksystem „Lebensideologie“ auch anhand eines semantischen Begriffslexikons erläutert. Im zweiten liederspezifischen Teil bespricht der VerfasserLiedertexte der Jugendbewegung nach inhaltlichen Gesichtspunkten, z. B.: Jugendbewegung als Wanderbewegung im landschaftlichen Bewegungsraum Wanderbewegung und Heimatbindung bündische Gemeinschaftsidee jugendbewegte Tatgesinnung: soziale, religiöse, politische Tat. Dabei wird auch das Verhältnis der Jugendbewegung zum Nationalsozialismus angesprochen: Kollaboration und Opposition im Spiegel von Liedertexten. Abbildungen veranschaulichen Mentalitätswandel und Paradigmenwechsel. Graphische Übersichten verdeutlichen für das Vorverständnis wichtige hermeneutische Interpretationsstrukturen.
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Jugendbewegung als Äußerung lebensideologischer Mentalität, Wolfgang Lindner
- Jazyk
- Rok vydání
- 2003
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- Titul
- Jugendbewegung als Äußerung lebensideologischer Mentalität
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Wolfgang Lindner
- Vydavatel
- Kovač
- Rok vydání
- 2003
- ISBN10
- 3830008864
- ISBN13
- 9783830008866
- Série
- Schriftenreihe Schriften zur Kulturwissenschaft
- Kategorie
- Světová historie
- Anotace
- Diese wissenschaftliche Untersuchung von Gebrauchslieder-Texten ist in mehrfacher Hinsicht innovativ: 1. Sie befasst sich mit der Mentalitäts-Geschichte der Jugendbewegung, einer paradigmenbildenden Jugendsubkultur der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2. Sie verwendet Gebrauchslieder als Dokumentation kollektiver Mentalität. Zeitgeschichte und Literaturwissenschaft werden im interdisziplinären Rahmen aufeinander bezogen. Der „linguistic turn“ wird als Methode von Textauswertung für die Geschichtsforschung ernst genommen. 3. Die deutsche Jugendbewegung wird im Kontext allgemeiner Lebensreform-Bewegungen behandelt. Unter dem neu konzipierten Dachbegriff „Lebensideologie“ werden vitalistische, neuromantische und neusachliche Tendenzen vergleichbar gemacht. Ein erster allgemeiner Teil stellt Gebrauchslieder als Vermittler einer intellektualisierten Mentalität dar. Dabei werden u. a. Fragen einer sprachwissenschaftlichen Erschliessung von Liedertexten an Lied-Beispielen erörtert. Als kommunikationstheoretische Bedingungen werden z. B. aufgezeigt: die Rolle von Liedermacher und Liedersinger Textveränderungen durch Lied-Benutzer. Schliesslich wird das Denksystem „Lebensideologie“ auch anhand eines semantischen Begriffslexikons erläutert. Im zweiten liederspezifischen Teil bespricht der VerfasserLiedertexte der Jugendbewegung nach inhaltlichen Gesichtspunkten, z. B.: Jugendbewegung als Wanderbewegung im landschaftlichen Bewegungsraum Wanderbewegung und Heimatbindung bündische Gemeinschaftsidee jugendbewegte Tatgesinnung: soziale, religiöse, politische Tat. Dabei wird auch das Verhältnis der Jugendbewegung zum Nationalsozialismus angesprochen: Kollaboration und Opposition im Spiegel von Liedertexten. Abbildungen veranschaulichen Mentalitätswandel und Paradigmenwechsel. Graphische Übersichten verdeutlichen für das Vorverständnis wichtige hermeneutische Interpretationsstrukturen.