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Genauigkeit von Mortalitätsmessungen

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Der Begriff der Mortalität wird neben seiner Mittlerrolle zur Parametermessung für Bevölkerungsprognosen häufig als Indikator von sozio-ökonomischen Begriffen wie Lebensqualität und Gesundheitszustand einer Bevölkerung verwendet. Für die Messung der Mortalität ist der statistische Begriff der Sterblichkeit zu definieren, der als statistisch operable Grösse abgebildet wird. Bei jeder statistischen Messung treten immer auch Abweichungen zur Realität auf, die konsequent zu unterscheiden sind nach Abweichungen, welche die Abbildung des Sterblichkeitsbegriffs mit sich bringt (Adäquationsdiskrepanzen), und nach den eigentlichen statistischen Fehlern (Stichprobenfehler und Ungenauigkeiten). Die spezifische Problematik der Abweichungen bei der Mortalitätsmessung wird in einem Fehlerschema erfasst, das auch die Fehlerfortpflanzung berücksichtigt. Dabei sind Mortalitätsmessungen mit Hilfe eigener Erhebungen zu unterscheiden von den in der demographischen und amtlichen Praxis üblichen Mortalitätsmessungen mit Hilfe fremder Erhebungen, die für nicht statistische Ziele wie die der staatlichen Administration durchgeführt wurden. Für letztere ergeben sich zwei unterschiedliche Fehlerschemata bei der Messung von Kohorten- und Periodensterblichkeiten. Basierend auf der darin formal beschriebenen Fehlerfortpflanzung werden allgemeingültige Wirkungen wichtiger Einflussgrössen der Ungenauigkeiten von Sterbewahrscheinlichkeiten und Lebenserwartungen mit Hilfe eines theoretischen Bevölkerungsmodells quantifiziert. Untersuchungen zum Einfluss der Methodenwahl und einzelner Erhebungsungenauigkeiten geben erste Hinweise zur quantitativen Abschätzung ihrer Wirkungen auf die Genauigkeit von Mortalitätsmassen. Dabei ist mit Hinblick auf die zeitlichen Verzögerungen von Volkszählungen eine besonders wichtige Einflussgrösse die des Zeitabstandes der Beobachtungsperiode zur letzten Zählung. Diese Ergebnisse werden in einer praktischen Anwendung auf die Sterblichkeitsverhältnisse des Landes Mecklenburg-Vorpommern überprüft. Dazu werden Schätzmöglichkeiten für die Erhebungsungenauigkeiten und somit Arbeitssysteme der Registrierungen und Erhebungen sowie Korrekturmöglichkeiten auftretender Fehler analysiert.

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2003

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