Mein Leben als Engländer
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Die Geschichte von Zoli, der London, die Frauen und die Fische liebt Zoltán Rózsa, den seine Freunde Zoli nennen, hat mit 25 in Budapest sein Studium beendet und muss erkennen, dass die Frage seines Vaters berechtigt war: »Und wie wirst du als Meeresbiologe einen Job kriegen in unserem Land ohne Meer?« Zoli entschließt sich, nach England zu gehen, das Land, das er liebt, ohne es zu kennen. Bloß findet er in London nur eine Arbeit – als Au-pair. Seine indische Gastfamilie hatte zwar ein Mädchen erwartet, dennoch entwickelt sich bald eine Freundschaft zwischen Zoli und seinem Gastvater. Denn die beiden teilen eine Leidenschaft, die ein Leiden ist: Sie lieben England und bleiben bei den Engländern doch immer außen vor. Während Doktor Mukherjee dies kompensiert, indem er sich britischer als die Engländer gibt, verkehrt Zoli in einer Londoner Welt, in der man keine Engländer trifft: deutsche Investmentbanker, brasilianische Sprachschülerinnen, australische Tagediebe; und Tina, die Münchner Modeeinkäuferin. Erst als Zoli mit ihr für drei Monate nach München geht, lernt er sie kennen, die Engländer. Denn die Kellner im Biergarten am Chinesischen Turm sind fast allesamt – genau! Atmosphärisch dicht, mit wunderbarem Witz und zarter Melancholie erzählt, führt uns der Debütroman von Ronald Reng in die Subkulturen Londons, ähnlich wie die Bücher von Zadie Smith und Hanif Kureishi. Und beleuchtet dabei einen bislang unbeschriebenen Mikrokosmos: die Welt der jungen Europäer, denen es selbstverständlich erscheint, mal für ein Jahr ins Ausland zu gehen – und die in London ihre Heimat in der Fremde gefunden haben.