Das Greenspan-Dossier
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„Der Erfolg hat viele Väter - der Misserfolg nur einen“, heißt es im Volksmund. So ist es auch an der Börse. Wenn es um den Verantwortlichen des momentan größten Aktiencrash seit 1929 geht, fällt immer häufiger ein Name: Alan Greenspan. Der amerikanische Notenbankchef, einst als Magier der Märkte gefeiert, wird nun als Zauberlehrling gesehen, dem die Situation längst entglitten ist. „In den Geschichtsbüchern wird der heutige Börsencrash dereinst mit dem Namen Alan Greenspan eng verbunden sein“, schreibt Roland Leuschel in seinem neuen Buch. „Seine Geldpolitik hat komplett versagt und die Märkte in die jetzige Situation erst gebracht.“ Der konkrete Vorwurf des Autors: Erst habe Greenspan durch die niedrigen Zinsen die größte Spekulationsblase aller Zeiten ermöglicht. Nach dem Einbruch der Märkte habe er die monetären Zügel zu spät gelockert. Leuschel lässt nicht gelten, dass Greenspan auf Grund diverser Krisen in Asien oder Russland beziehungsweise der Jahr-2000-Umstellung quasi zu rapiden Zinssenkungen gezwungen gewesen war. Der Fed-Chef sei zu einem der enthusiastischsten New-Economy-Cheerleader geworden und habe dabei die Spekulationsblase komplett ignoriert. „Jetzt stellt sich heraus, dass das amerikanische Wirtschaftswunder nur eine von der Notenbank finanzierte Fiktion war. Die Nachwehen sind umso schlimmer.“
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