Félix Vallotton - Maler und Grafiker im Paris der Jahrhundertwende
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Katalog zur Ausstellung „Félix Vallotton. Maler und Grafiker im Paris der Jahrundertwende“ vom 12. April bis 29. Juni 2003 in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen Die Ausstellung, die den Höhepunkt im Ausstellungsprogramm der Galerie für 2003 darstellt, ist dem neben Hodler wohl wichtigsten Schweizer Maler am Beginn der Moderne gewidmet. Mit rund 150 Gemälden, Zeichnungen und druckgrafischen Blättern gibt die Ausstellung einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers, geht aber insbesondere der Wechselwirkung zwischen Malerei und Grafik in seinem Oeuvre nach. Félix Vallotton (1865-1925) wurde in Lausanne geboren und übersiedelte bereits mit 17 Jahren nach Paris, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Schon an der Académie Julien lernte er Bonnard, Maurice Denis und Vuillard kennen, die später die Künstlergruppe „Les Nabis“ gründeten, der sich auch Vallotton anschloss. Anfang der neunziger Jahre erregte der junge Künstler mit seinen ersten Holzschnitten in der Pariser Szene große Aufmerksamkeit. Sein flächiger, den Kontrast von Schwarz und Weiß genial einsetzender Stil machte ihn schnell in ganz Europa berühmt. Mit seinen Blättern läutete er eine Renaissance dieses künstlerischen Mediums ein und prägte den Flächenholzschnitt des Jugendstils entscheidend mit. Er hat sowohl die englischen Jugendstilkünstler William Nicholson und Aubrey Beardsley stark beeinflusst als auch Edvard Munch und die deutschen Expressionisten. In Deutschland, wo er früh gesammelt und rezipiert wurde, schätzte man ihn lange ausschließlich als Holzschneider. Die Modernität seiner Gemälde wurde erst nach und nach erkannt. Die berühmten Holzschnitte Vallottons stehen denn auch im Zentrum der Ausstellung: die frühen, stark vom japanischen Holzschnitt inspirierten Landschaften, dann die an Ibsen und Strindberg erinnernden bitterbösen Ehedramen der späten neunziger Jahre und schließlich seine Auseinandersetzung mit dem ersten Weltkrieg in der Folge "C'est la guerre!". Alle diese Themen tauchen dann auch in seiner Malerei auf. Die Ausstellung zeigt nun die enge Wechselwirkung zwischen den beiden Gattungen. Dabei finden sich nicht nur die gleichen Themen und Kompositionsmuster; vielmehr hat Vallotton auch in seiner Malerei häufig die gleichen verknappten, hart aneinander stoßenden, gewissermaßen grafischen Formen verwendet und eine Farbigkeit ohne Zwischentöne angestrebt. Sowohl in seinen Gemälden als auch in seinen Holzschnitten erweist sich Félix Vallotton als ein einflussreicher und äußerst origineller Vertreter jener Künstlergeneration am Beginn der Moderne.