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Bismarcks Außenpolitik 1870-1890

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Sie gilt gemeinhin als eines der kunstvollsten politischen Netzwerke der neueren Geschichte: die Außenpolitik Bismarcks. Vor allem auf sie gründet sich der Nachruhm des ersten deutschen Kanzlers, der länger als kein anderer die Geschicke deutscher Politik bestimmt hat. Konrad Canis – em. o. Professor der Berliner Humboldt-Universität, der vor wenigen Jahren die vielbeachtete Monographie “Von Bismarck zur Weltpolitik. Deutsche Außenpolitik 1890 bis 1902“ vorgelegt hat, wendet sich nun den ersten beiden Jahrzehnten der Kaiserzeit, der Bismarckzeit zu. Vor allem auf der Grundlage ungedruckten Aktenmaterials setzt er neue wichtige Akzente zu einem großen alten Thema – ein neues Standardwerk zu einer zentralen Epoche deutscher Geschichte. Die Bismarcksche Außenpolitik war von außen wie von innen einem größeren Druck ausgesetzt, als das traditionell gesehen wird. Der rasante Aufstieg Deutschlands zur halbhegemonialen Großmacht auf dem europäischen Kontinent erzeugte bei den europäische Rivalen massive Vorbehalte, legte aber im Deutschen Reich neue Kräfte frei. Von Anfang an stand das Reich in einem Spannungsfeld zwischen diesem kraftvollen Aufstieg, dem wachsenden Potential in Gesellschaft und Staat und der geostrategischen Schwäche in der Mitte Europas mit offenen Grenzen nach allen Seiten. Bismarck hat an der mit der Reichgründung eingeleiteten Strategie seiner Politik, die auf den großmächtepolitischen Status quo gerichtet war, nach 1871 praktisch festgehalten. Doch in dem Buch wird nachgewiesen, dass er, wenn diese Konstellation gefährdet war, besonders 1875, 1878/79, 1884 und in diesen Krisenjahren 1885-1888, gleichzeitig nach Modifikationen sowie nach neuen Wegen und Mitteln gesucht hat, um die Sicherheit des Reiches stabiler zu gestalten und vor allem die feindliche Koalition zu verhindern: 1875 lockte er die Führung in Peterburg mit dem Angebot der geteilten Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. Vier Jahre später strebte er nach einem mitteleuropäischen Block gemeinsam mit Österreich- Ungarn. 1884 suchte er das Bündnis der drei Kaisermächte Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn mit einer prorussischen Akzentuierung zu festigen und gleichzeitig Frankreich an dasselbe behutsam anzunähern. Der Autor erklärt, warum allen diesen Vorstössen der Erfolg versagt geblieben ist. In den Krisenjahren 1885-1888 kam es Bismarck darauf an, seinen Bewegungsspielraum durch das Offenhalten unterschiedlicher Optionen zu sichern, die vor allem das Zarenreich ablenken oder einbinden sollten und gegen Frankreich sogar den Kriegsfall nicht ausließen, um einzig den Zweifrontenkrieg ausschließen oder wenigstens verzögern zu können. Doch auf jegliche Offensivstrategie hat der Kanzler verzichtet und seine traditionelle Linie auch diesmal nicht verlassen. Nach der Krise ging es ihm mit dem Angebot eines Bündnisses an England nicht zuletzt um öffentliche Wirkung außerhalb wie innerhalb Deutschlands. Um die Triebkräfte der Außenpolitik differenzierter zu erfassen, gibt der Autor generell der Darstellung auch den innenpolitischen, ideologischen, militärischen und wirtschaftlichen Faktoren adäquaten Raum, sucht aber jegliche Überzeichnung zu vermeiden. Zuerst die außenpolitischen Vorgänge und Ereignisse selbst bleiben im Mittelpunkt und bieten den Ausgangspunkt für die Erklärungen. Mit der Einleitung und dem Ausblick wird die Bismarckzeit in den übergreifenden Zusammenhang vom Aufstieg und Fall des Kaiserreiches eingeordnet.

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2004

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