Grenzgänger der Moderne
Autoři
Více o knize
Ernst Jünger hat in der Zeit des Zweiten Weltkriegs einen tiefen Persönlichkeitswandel erfahren, der sich in dem sehr persönlichen Tagebuch Strahlungen wiederspiegelt, das die intimsten Dinge, wie Beziehungen und Träume, mit den Vorgängen im besetzten Paris verknüpft. Jüngers Erleben des Krieges ist nun ein völlig anderes als im Ersten Weltkrieg. Vor allem auf Jüngers Träume gestützt, möchten wir mit den tiefenpsychologischen Mitteln von C. G. Jung den Nachweis führen, daß Jüngers Persönlichkeitswandel einem Muster folgt, das zutiefst archetypisch ist und deshalb für viele Menschen verbindlich sein könnte. Mit der Aufmerksamkeit für das „Innen“, für das „Ungesonderte“, und in derselben naturphilosophischen Tradition, sehen wir Jünger, wie Jung, auch in einem kollektiven Umbruch. In den Träumen erkennen wir Marksteine der Entwicklung zum authentisch individuierten Menschen, der auf den Weg kommt, sein Anderes, den unbewußten Pol der Seele, zu integrieren. Es wird ein Unterstrom einer Begabung zu einem „erotischen Weltverhältnis“ deutlich. Aus diesem entspringt die Zuwendung zur anima mundi, der „Weltseele“, – wie auch zu realen Menschen.