Resilienzförderung bei Kindern und Jugendlichen in Schulen für Lernbehinderte

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, entwicklungsgefährdende Bedingungen oder krisenhafte Situationen psychisch relativ unbeschadet zu überstehen. Dieses Buch beschäftigt sich speziell mit Möglichkeiten, resiliente Eigenschaften bei Kindern und Jugendlichen in Schulen für Lernbehinderte (bzw. Förderschulen) aufzubauen. In diesen Bildungseinrichtungen stammt der Großteil der Schülerschaft aus sozio-kulturell benachteiligten Verhältnissen und ist einem besonders hohen Ausmaß an Risikobelastung ausgesetzt. Es werden drei Interventionsprogramme vorgestellt, die vornehmlich für die Anwendung im Sonderschulrahmen konzipiert wurden und die jeweils auf die Förderung bestimmter Resilienzaspekte abzielen. Das erste Training soll Schüler dazu anleiten, die Verantwortung für Gewalt-, Vernachlässigungs- oder Missbrauchserfahrungen nicht bei sich selbst zu suchen, das zweite soll ihnen eine undogmatische und stoische Einstellung im Angesicht widriger Lebenslagen vermitteln und das dritte soll ihnen die Überzeugung nahe bringen, über die notwendigen Kompetenzen zur Überwindung vieler ihrer Schwierigkeiten zu verfügen. Die Ergebnisse der dargestellten Wirksamkeitsstudien sprechen dafür, dass die psychische Widerstandsfähigkeit bei jungen Menschen in Schulen für Lernbehinderte mittels geeigneter Programme gezielt gestärkt werden kann. Das Buch endet mit einigen Überlegungen zur graduellen und nachhaltigen Resilienzförderung als Teil einer regulären (Sonder-) Beschulung.