Geschlechterdiskurs in der Personalpolitik
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Die zunehmende Erwerbsneigung der Frauen mit ihren stark gestiegenen fachlichen Qualifikationen hat die Geschlechterfrage im Berufsleben in den Fokus zahlreicher Diskussionen gerückt. Es ist unübersehbar, dass die Frauen mit ihrem zugrunde liegenden Ausbildungsstand nicht repräsentativ auf allen Hierarchieebenen, insbesondere in Führungspositionen, abgebildet werden. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede äußern sich ebenso in einer Teilung der Arbeitswelt in frauen- und männertypische Bereiche mit der Konzentration auf bestimmte Berufsgruppen und Wirtschaftszweige. Die Mehrzahl der Frauen arbeitet in weniger einträglichen sozialen und helfenden Berufen, vielfach verbunden mit qualitativer Unterforderung und quantitativer Überforderung. Durch Geschlechtertypisierungen, klischeehafte Rollenvorstellungen, Abstellen auf männlich-dominante Persönlichkeitsmerkmale bei der Besetzung von Führungspositionen und diskontinuierliche Erwerbsverläufe wegen Kindererziehung werden Frauen häufig von vornherein die schlechteren Arbeitsplätze zugewiesen. Soziale Kompetenzen, die man insbesondere den Frauen zuschreibt, finden hierbei kaum Berücksichtigung. Aufgrund des gesellschaftlichen Drucks und allgemeiner Demokratisierungsprozesse werden verstärkt die gleichen beruflichen Bedingungen für die Frauen eingefordert. Zwischenzeitlich haben die Internationale Arbeitsorganisation, die Europäische Union und in Deutschland der Bund und die Länder Gesetze und Regelungen erlassen, um der Diskriminierung der Frauen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, denen sich die private Wirtschaft zum Teil durch freiwillige Selbstverpflichtungen angeschlossen hat.