Der Top-Golfschwung
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Der Golfsport wurde -und wird immer noch- allzu oft als eine Disziplin betrachtet, zu deren Ausübung keine ausgeprägte konditionelle Verfassung erforderlich scheint. Beim Golfen treten aber weitaus höhere physische Belastungen auf als bislang vermutet. Dieser Sport erfordert den Einsatz von vielen Muskelgruppen, Kraft, Beweglichkeit und auch Ausdauer. Bislang hat sich diese Erkenntnis, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, leider noch nicht konsequent durchgesetzt. Die meisten Golfbücher und auch Artikel in Golfzeitschriften rein mit der Technik des Golfschwungs oder dem Schlägermaterial beschäftigen und die wenigen Veröffentlichungen, die auf die konditionellen Aspekte des Golfens eingehen, gleichen in Inhalt und Darstellung eher kommerziell ausgerichteten Fitnessbüchern, in denen Trainingsprogramme zur Steigerung der Muskelkraft und entsprechende Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit zwar anschaulich und leicht verständlich aufgezeigt, jedoch meist nur allgemein abgehandelt werden. Eine genauere Analyse der an der Golfschwung-Bewegung beteiligten Muskelgruppen in ihren detaillierten Funktions- und Arbeitsweisen lassen sie vermissen, die unerlässliche Grundlage für ein wirklich spezifisches und effizientes Kraft- und Konditionstraining nicht nur zur Leistungssteigerung, sondern auch vor allem auch zur Verletzungsprophylaxe ist. Dieses Buch leistet einen erheblichen Beitrag, diese Lücke zu schließen. Um zu untersuchen, welche Muskelgruppen für einen Golfschwung leistungsbestimmend sind, werden zunächst Befunde aus weltweiter wissenschaftlicher Forschung zur Biomechanik der Golfschwung- Bewegung zusammengestellt und analysiert. Daraus ergibt sich ein umfassender Überblick über die einzelnen kinematischen und dynamischen Parameter in den verschiedenen Körperregionen in jeder einzelnen Schwungphase. Die an dieser Bewegung beteiligten Hauptmuskelgruppen werden mittels Plausibilitätsbetrachtung ebenfalls für jede Schwungphase detailliert in Arbeitsweise und jeweiliger (spezifischer) Funktion dargestellt. Die Haupt- Energiespender für den Golfschwung sind die Fuß-, Knie-, Hüft- und Rumpf-Muskelgruppen. Diese werden in Messungen an Nachwuchsgolfspielern und -spielerinnen des Auswahlkaders des Bayerischen Golfverbandes auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft. Da es bis zu diesem Zeitpunkt weder theoretische noch empirische Befunde zur muskulären Leistungsfähigkeit bei GolfspielerInnen gab, werden die Ergebnisse aus den Messungen zur Kraftdiagnostik schließlich mit den Resultaten aus den gleichen Testverfahren von gleichaltrigen AthletInnen anderer Sportarten (Basketball, Eishockey, Eiskunstlauf, Eistanz, Fußball, Leichtathletik, Nordische Kombination, Rollkunstlauf, Short-Track, Ski Alpin, Ski Freestyle, Snowboard, Tennis, Tischtennis, Volleyball), die am Lehrstuhl für Bewegungs- und Trainingslehre und am Olympiastützpunkt München über mehrere Jahre durchgeführt wurden, verglichen und bewertet. Dieses Buch bietet eine umfassende Darstellung des Golfschwungs in allen Einzelheiten und Sequenzen auf wissenschaftlicher Basis.