Deutsches Luthertum in "amerikanischer Wildnis"
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Im Mittelpunkt dieser transatlantischen Akkulturationsstudie stehen die Anfänge des deutschamerikanischen Luthertums. Am Beispiel der Kolonie New York wird untersucht, mit welchen Formen der Anpassung und Abgrenzung die deutsch-lutherischen Einwanderer auf die religiöse Umgebung ihrer neuen Heimat am Hudson reagierten und sich so allmählich eine neue, eine amerikanische Kirche herausbildete. Dabei werden Laien und Pfarrer als zwei getrennte Gruppen behandelt, die auf die religiösen Verhältnisse in New York jeweils unterschiedlich antworteten und ihr gegenseitiges Verhältnis auf einem begrenzten Markt der Religionen neu aushandeln mussten. Über die Analyse des entstehenden kolonialen New Yorker Luthertums hinaus geht es in der Arbeit aber auch um den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Religion und Einwanderung in der amerikanischen Gesellschaft. Es soll ein Verständnis dafür gewonnen werden, warum Amerika als eine Einwanderergesellschaft par excellence im Unterschied zu Europa einen Prozess der Christianisierung und nicht der Säkularisierung durchlaufen hat. Auf diese Weise wird ein Bogen zwischen historischer und religionssoziologischer Forschung gespannt, der einerseits einen Einblick in die Geschichte der inzwischen drittgrößten protestantischen Denomination Amerikas gewährt und andererseits nachzuweisen versucht, dass Einwanderer trotz oder gerade wegen der Beibehaltung einer religiösen Besonderheit ihren Platz in der amerikanischen Gesellschaft fanden und finden – so auch die deutschen Lutheraner in der Kolonie New York.