Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich (1933-1945)
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Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der Geschichte der 1870 als königlich rheinisch-westfälische polytechnische Schule gegründeten Technischen Hochschule Aachen während der Zeit des Dritten Reichs. Mit etwa 1 000 Studierenden und über 100 akademischen Lehrkräften zählte die TH Aachen 1933 zu den kleinsten der zehn deutschen Technischen Hochschulen, genoß aber in vielen Bereichen den Ruf einer renommierten Lehranstalt. Das Fächerspektrum erstreckte sich neben gesellschaftswissenschaftlichen Angeboten auf die sogenannten naturwissenschaftlichen Ergänzungsfächer Mathematik, Physik, Mechanik und Chemie und die ingenieurwissenschaftlichen Bereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Textilwesen, Luftfahrt, Bergbau und Hüttenkunde. Auf der Grundlage der archivalischen Überlieferung soll die Entwicklung der Hochschule im allgemeinen und der verschiedenen Hochschulgruppen und -fächer für die Zeit von 1933 bis 1945 aufgezeigt werden. Dabei stehen personen-, organ- und wissenschaftsgeschichtliche Aspekte und ihre Wechselwirkung mit den politischen Gegebenheiten im Vordergrund. Forschungsstand Daß dieses Thema erst jetzt, über 50 Jahre nach dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft, Gegenstand einer Gesamtdarstellung ist, macht nachdenklich, zählt doch die Zeit des Nationalsozialismus 'zu den am besten erforschten Gebieten deutscher Geschichte'1. Das trifft jedoch für viele Hochschulen und Wissenschaftsbereiche, besonders auf die Natur- und die Ingenieurwissenschaften, nur bedingt zu, da ein Blick auf die Literatur zeigt, daß diese sich mit ihrer eigenen Geschichte während des Dritten Reichs erst sehr spät und teilweise nur bruchstückhaft beschäftigt haben.