Eine große Familie
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Im Prinzip handelt es sich um eine Familienchronik mit allen Daten der Personen, die diesem Familienkreis angehören. Das Interessante dabei ist einerseits die ausführliche Familiengeschichte über einen Zeitraum von 2oo Jahren (1801 bis 2003) und anderseits die Persönlichkeiten, die aus diesen Familien hervorgegangen sind. Einer der Vorfahren aus Sachsen war ein begnadeter Holzdrechsler und Künstler, der als Handwerksbursch nach Wien kam und hier ansässig wurde. Er gründete die Stock-Fabrik Oswald Lindner in Wien-Gumpendorf, deren Erzeugnisse in viele Länder Europas und nach Übersee exportiert wurden. Seine Frau Louise entstammte einer angesehenen deutschen Familie in Paris. Sie bekamen dreizehn Kinder und einige von diesen erlangten Weltgeltung. Einer der Söhne war der Augenarzt Prof. Dr. Karl Lindner, ehemals Vorstand der 2. Augenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Er wurde ein in der ganzen Welt geschätzter Star-Operateur. Seine Forschungsarbeiten galten dem Trachom, dem Astigmatismus und der Netzhautablösung. Ein anderer Sohn, Prof. Ernst Lindner, wanderte nach Saskatoon in Kanada aus und wurde ein in Amerika aber auch in Europa bekannter Natur- und Landschaftsmaler. Er arbeitete mit Wasser-, Acryl- und Ölfarben und beherrschte auch den Linol- und Holzschnitt. Er wurde Mitglied der „Royal Academy of Arts“. Sein Bruder, Paul Lindner, war trotz seiner kreativen Fähigkeiten nicht so erfolgreich. Ursprünglich war er in der Stockfabrik seines Vaters tätig, versuchte sich dann als Fabrikant in Wien und in Polen. Er konstruierte eine qualitätsschonende Entspelzungsmaschine für Hafer, erwarb Patente in Europa und Übersee, konnte sich aber nicht durchsetzen und starb verarmt in der Schweiz. Ein weiterer Bruder, Dipl.-lng. Wilhelm Lindner, hatte in Villach an der Entwicklung und am Aufbau der Spezialpappenfabrik “Carinthia“ entscheidenden Anteil. Er ist einer der Erzähler der Familiengeschichte. Wilhelm Lindner heiratete Klotilde Kaiser und aus Erzählungen ihrer Schwester Edith entstammt der zweite Teil der Familiengeschichte. Ein Großvater war ein angesehener Oberlehrer und Organist in Niederösterreich, der andere Offizier. Edith Kaisers Vater, Eduard Kaiser, war Agrar-wissenschaftler und wurde Gutsverwalter in der Wojwodina. Danach verwaltete er ein Gut des Erzherzog Friedrich in der Slowakei und nach dessen Enteignung durch die Tschechen ein Gut in Albrechtsfeld im Burgenland. Sein Sohn Robert Kaiser trat in Vaters Fußstapfen, wurde ebenfalls Agrarwissenschaftler. Auch er war als Gutsverwalter tätig und beendete seine Laufbahn als Rübenoberinspektor in der Zuckerfabrik Hohenau. Beide Erzählungen enthalten viele zeitgeschichtliche Berichte über die Zeit der Wanderjahre im 19. Jahrhundert, über familiäre Ereignisse und Erlebnisse, über religiöse Strömungen sowie über die Kriegsereignisse im ersten und zweiten Weltkrieg, den Umsturz 1938, die Befreiung 1945 und die Nachkriegszeit. Günther und Irmgard Blühberger, die Tochter von Wilhelm Lindner, haben Berichte, Tagebücher und hunderte Briefe studiert und daraus Lebensgeschichten verfasst, die nicht nur für die Familie, sondern auch für alle Interessierten an zeitgeschichtlichen Ereignissen von besonderer Bedeutung sind.