Glasgravuren des Biedermeier
Autoři
Více o knize
Dominik Biemann (1800-1857), bedeutendster Porträtgraveur, wurde in der berühmten gräflich Harrachschen Glashütte in Neuwelt und in Harrachsdorf ausgebildet und durfte aufgrund seiner Begabung als Einziger seiner Zunft die Kunstakademie in Prag besuchen. Ab 1825 arbeitete er in Franzensbad für den Hochadel, auf dessen Einladung auch an den Höfen von Gotha, Dessau, Berlin und Wien, und für das in diesem Weltkurort flanierende Großbürgertum. Charakteristisch für seine Kunst sind Detailreichtum und Plastizität seines stets flachgehaltenen Tiefschnitts und seine Ehrfurcht vor dem Individuum, ob Mensch, Tier oder Pflanze. Seine unerhörten Porträts waren die Sensation und sie bleiben unerreicht. Paul von Lichtenberg legt ein grundlegendes, reich bebildertes Buch vor, das erstmals Unterscheidungsmerkmale und Ähnlichkeiten von Schnitttechnik und persönlichem Stil der Meistergraveure, die während Biemanns Lebenszeit arbeiteten, zeigt. Dessen Œuvre wird mit einigen der besten Gravuren von Gottstein, Hackel, Pelikan, Pfohl, Simm und Zach verglichen und erörtert. Deren Sujets auf vorwiegend farblosem Kristallglas umspannen das damalige Themenspektrum von Jagd und Mythologie bis Genre sowie von furiosen Schlachtszenen bis zu Porträts voller Einfühlung und Zärtlichkeit. Das Werk untersucht in einem eigenen Kapitel Mode und Frisuren des Biedermeier und wirft neues Licht auf manche Porträtgravur, die Dominik Biemann schuf. Die jährlichen Listen der Badegäste Franzensbads ermöglichte die Identifizierung und exakte Datierung mancher Porträts. Der opulent ausgestattete Band wartet mit außergewöhnlich detailreichen Abbildungen in Duoton und alle Überfanggläser in Farbe auf.