Globalisierung und Lokalisierung der sozialen Konflikte
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Das Buch analysiert den Prozess der Globalisierung, insbesondere die Globalisierung der Ökonomie und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Dieser Prozess wird im internationalen Vergleich analysiert. In die Analyse wurden auch die Auswirkungen des ökonomischen und gesellschaftlichen Systemwechsels im Osten einbezogen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung der Achtziger- und Neunzigerjahre. Sie stellt die These der relativ gleichen Differenzierung auf, nach der sowohl im Westen als auch im Osten ähnliche Differenzierungsprozesse zu beobachten sind, unabhängig davon, auf welchem Niveau die analysierten Länder und Regionen sind oder früher waren. Diese Differenzierungsprozesse sind durch die von der globalen Ökonomie veränderten Beschäftigungsformen, Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit charakterisiert. Die Veränderungen des Arbeitsmarktes, die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und auch die Zusammensetzung der Arbeitslosen sind überall ähnlich, d. h. in den entwickelten und auch in den Reformländern. Die Sicherheit der Beschäftigung ist nicht mehr gegeben, es bilden sich Gruppen heraus, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind, vor allem im Bereich der Frauen, Jugendlichen und der niedrig Qualifizierten. Für die Unsicherheit der Beschäftigung ist auch die Herausbildung der Gruppe der „working poor“ kennzeichnend. Die relativ gleiche Differenzierung ist auch durch neue Verarmungsprozesse charakterisiert. Man kann über eine Feminisierung, Infantilisierung, Ethnisierung und Regionalisierung der Armut sprechen. Auch die Zusammensetzung der Armutspopulation weist sowohl im Westen als auch im Osten ähnliche Merkmale auf. Auch die Entwicklung der sozialpolitischen Systeme, die sich, vor allem in den Neunzigerjahren, mit den Sparmassnahmen, mit der Privatisierung und Individualisierung der sozialen Sicherheit charakterisieren lassen, spielt im Prozess der Differenzierung eine wesentliche Rolle. Der Prozess der relativ gleichen Differenzierung, anders formuliert die Globalisierung und Lokalisierung der sozialen Konflikte, wird in dieser Arbeit teilweise auf Makroebene, teilweise auf regionaler Ebene analysiert.