Sprache und Revolte im Werk von Boris Vian
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Als Prinzen von St.-Germain bezeichnete man im Paris der 40er Jahre den französischen Autor, Kritiker, Ingenieur und Jazztrompeter Boris Vian (1920-1959). Dass hinter dem intellektuellen „bon vivant“ ein politisch engagierter Geist steckte, war nur wenigen bewusst. In seinen Kurzgeschichten und Romanen offenbart Vian einen neuartigen Stil, der sich, trotz eines nicht leugbaren Einflusses, von der Schreibweise der Existentialisten, Surrealisten und Pataphysiker abhebt. Ausgehend von der nonkonformen Haltung des Schriftstellers zeigt die Autorin, gegen welche Autoritäten sich Vians Zeitkritik richtet und wie seine Sprache zur Revolte wird. Als Erweiterung der gewonnenen Erkenntnisse ist die Auseinandersetzung mit seinen Kriminalromanen und Chansons zu verstehen. In ihnen kulminiert das Bedürfnis des Autors nach Widerstand, was in so provokanten Werken wie J’irai cracher sur vos tombes und Le déserteur seinen Niederschlag findet. Die Analyse der für Vian typischen subtilen Sprachspiele auf Wort- und Satzebene, die auf eine Bewusstseinsänderung des Lesers abzielen, stellt eine besondere Leistung von Christine Ast dar. Insgesamt gelingt es, die individuelle Note Boris Vians, dessen Werk posthum zum Geheimtipp der jungen Generation avancierte, herauszustellen und zu neuem Leben zu erwecken