Dämonen der See
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Charles Wilkes entdeckte einen großen Teil der Antarktis, erschloss zahlreiche pazifische Inseln, erbeutete Kunstwerke und Forschungsobjekte von hohem Wert. Aber als er im September 1842 nach vier dramatischen Jahren in den Stürmen des südlichen Pazifik in den Hafen von New York einlief, wurde er nicht gefeiert, sondern vor Gericht gestellt und sozial geächtet. Als US-Präsident Martin van Buren 1838 dem 40-jährigen Charles Wilkes das Kommando über die „US Exploring Expedition“ erteilte, weckte dies den Neid altgedienter Navy-Kapitäne. Die jüngeren Seeleute hingegen freuten sich auf die Zusammenarbeit mit dem als kooperativ geltenden Wilkes. Die vier Jahre währende Forschungsexpedition, die über Madeira, Brasilien, Kap Hoorn und Australien in die Antarktis führte, machte ihren Optimismus zunichte. An Bord verwandelte sich der einfühlsame Familienvater Charles Wilkes in einen jähzornigen Tyrannen. Seinen Mangel an Erfahrung kompensierte er mit drakonischen Strafen. Auf Tahiti brachte Wilkes die Wissenschaftler seiner Expedition mit hanebüchenen Vorschriften gegen sich auf, und auf den Fidschi-Inseln richtete er ein Massaker unter den Einwohnern an. Über diesen skandalösen Vorgängen und ihren gerichtlichen Nachspielen gerieten seine eigentlichen Leistungen in Vergessenheit: die Erschließung eines großen Teils der Antarktis, die vielen Artefakte, die bis heute den Grundstock des Smithsonian Institute bilden, die Seekarten, die noch im Zweiten Weltkrieg benutzt wurden. Nathaniel Philbrick schildert fesselnd alle Etappen dieser einzigartigen Expedition und beleuchtet die politischen Machtspiele und wirtschaftlichen Zwänge, die ihren Erfolg schmälerten.
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