Pozuzo
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1857 wanderten 180 Tiroler und 120 Rheinländer nach Peru aus und gründeten im Bergurwald am Ostabhang der Anden das Dorf Pozuzo, die einzige österreichisch-deutsche Kolonie der Welt. Die vom deutschen Baron Damian Schütz organisierte Gruppenauswanderung war eine der schicksalhaftesten des 19. Jahrhunderts, weil die Gruppe den versprochenen Weg in das zugewiesene Gebiet nicht vorfand, selbst Hand anlegen musste und sich erst 1859 am Rio Huancabamba endgültug niederlassen konnte. Der Vertrag zwischen Peru und Schütz sah vor, innerhalb von sechs Jahren 10.000 katholische, arbeitsame und charakterfeste Deutsche ins Land zu bringen, um die Handelswege auf den Gewässern Amazoniens auszubauen und gleichzeitig agrarwirtschaftliche Impulse zu setzen. Das visionäre Projekt scheiterte. Spätere Versuche, das Projekt fortzusetzen, beschränkten sich 1868 auf die Einwanderung von 300 Tirolern und 21 Bayern. Bruno Habicher, Jahrgang 1942, gebürtiger Oberinntaler, Wahl-Innsbrucker, pflegt seit 1981 die Kontakte mit Pozuzo, das er bereits mehr als sechsmal besucht hat. Er gründete 1983 gemeinsam mit seiner Frau den „Freundeskreis für Pozuzo“ und war bis 1992 Obmann dieses Vereins. Er erhielt 1999 die Bundesmedaille für Verdienste um den Denkmalschutz und empfindet es lohnenswert, „Altes“ zu erhalten, wie dieses Buch beweist.