Netzwerk als Vertragsverbund
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Netzwerke sind merkwürdig verwirrende Phänomene sozialer Koordination, weil sie weder unter die Kategorie des Marktes noch unter die der Organisation subsumiert werden können. Soziologen und Ökonomen haben darauf nach längerem Zögern mit Theorien geantwortet, die Netzwerke als gegenüber herkömmlichen Formen wirtschaftlicher Koordination eigenständige Institutionen begreifen. Wie aber kann das Recht reagieren, wenn neuartige Netzwerke Konflikte über innere Verantwortlichkeiten und negative Externalitäten erzeugen? Das Buch liefert hierzu konkrete rechtsdynamische Lösungsvorschläge. Die einzelnen Kapitel n ziehen sozialwissenschaftliche Netzwerkanalysen heran, um die rechtlichen Risiken und Regelungsprobleme von Unternehmensvernetzungen herauszuarbeiten; n entwickeln so an die Handlungslogik der Netzwerke angepasste rechtsdogmatische Kategorien; n untersuchen die Frage, ob die Rechtsfigur des 'Vertragsverbundes' in der Lage ist, netzwerkadäquate Verantwortungsnormen, wie sie im soziologischen Konzept der Doppelzurechnung ausgearbeitet sind, anzuleiten; n erläutern, wie es um die Effekte von Netzwerken auf die Rechtsbeziehungen in bilateralen Tauschbeziehungen, um die netzspezifischen Loyalitätspflichten, die richterliche Kontrolle allgemeiner Geschäftsbedingungen, den 'Binnendurchgriff im Netz', also die Frage, ob Netzmitglieder, die nicht vertraglich miteinander verbunden sind, dennoch einander haften, sowie den 'Außendurchgriff im Netz', also die Frage, ob außerhalb des Vertragsverbundes stehenden Dritten unter genauer anzugebenden Bedingungen auch andere Netzteilnehmer 'kollektiv' haften, steht. Der Autor, Professor an der Universität Frankfurt/Main, legt mit diesem Band das Grundlagenwerk über die privaten Netzwerkfragen vor.