Die Bilanzierung von Transferentschädigungen im Berufsfußball
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Der Berufsfußball hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. In diesem Zusammenhang haben sich parallel zu den Spielergehältern vor allem die im europäischen Berufsfußball infolge eines Klubwechsels gezahlten Transferentschädigungen vervielfacht. Der Gesetzgeber und die europäischen Fußballverbände haben auf die veränderte wirtschaftliche Situation reagiert, indem sie die für gewinnorientierte Unternehmen konzipierten Rechnungslegungsvorschriften auch für die in der Regel auch heute noch als ideelle Vereine geführten Fußballklubs verpflichtend vorschreiben. Die Spieler bzw. die für sie vom Verband erwirkten Spielerrechte gelten als die wichtigsten und trotz oder gerade wegen des Bosman-Urteils des Europäischen Gerichtshofes sowohl sportlich als auch finanziell wertvollsten klubeigenen „Assets“ im Milliardengeschäft Fußball. Angesichts der enormen bilanzpolitischen Bedeutung gezahlter Ablösesummen ist die Frage, ob die mit ihnen verbundenen Zahlungen zum Erwerb eines Vermögensgegenstandes führen oder sofort verrechnungspflichtige Aufwendungen darstellen, geradezu essentiell. Betrachtet man die Jahresabschlüsse europäischer Erstligaklubs, so kann gesagt werden, dass ihr Bilanzbild mit der Beantwortung der soeben gestellten Frage „steht und fällt“. Der Autor versucht vor diesem Hintergrund, die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen gezahlter Transferentschädigungen näher auszuleuchten und darauf aufbauend, ihre Abbildung im Jahresabschluss in Hinblick auf die Gewährung eines „true and fair view“ umfassend zu diskutieren. Durch die Ausführungen zur Bilanzierung zahlreicher atypischer Vertragsklauseln sowie durch die Übertragbarkeit der gewonnenen Einsichten auch auf andere Mannschaftssportarten erhält das Werk Handbuchcharakter. Neben der Diskussion im Lichte des österreichischen Handelsgesetzbuches, das in vielen Punkten dem deutschen HGB nachgebildet ist, werden auch wichtige Fragen der Bilanzierung von Ablösesummen nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (IAS/IFRS) diskutiert, die innerhalb der Europäischen Union als die gemeinsame Zukunft zumindest des europäischen Bilanzrechts angesehen werden.