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Eine zu Kierkegaards Zeit hochgeschätzte Schriftstellerin, der Öffentlichkeit nur bekannt als „Verfasser der Alltagsgeschichte“, hatte im Jahr 1845 eine Novelle „Zwei Zeitalter“ veröffentlicht, in der sie die Zeit der französischen Revolution mit ihrem opferbereiten Idealismus, aber auch ihrer moralischen Unbedenklichkeit der Gegenwart gegenüberstellte, die das Anstößige der Revolutionszeit vermeidet, der aber auch deren Schwung und Großzügigkeit fehlt. „Die Beschäftigung mit der so gestellten geschichtlichen Frage zwang Kierkegaard zu einer tieferen Besinnung über den Geist und die Entwicklungsrichtung seines eignen Zeitalters. Er entdeckte dabei als erster europäischer Schriftsteller, reichlich ein Menschenalter vor Nietzsche, daß allen Anzeichen nach ein Zeitalter der Nivellierung aller Lebensunterschiede im Heraufzuge über Europa sei, und daß das Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft durch diese Nivellierung grundstürzend sich verändern werde. Er hat, als dann die Revolution von 1848 ihm die ersten Bestätigungen seiner Analyse des Zeitalters zu bringen schien, auf diese seine Entdeckung die ausgereifte Gestalt seiner Lehre von “dem Einzelnen„ aufgebaut. Man wird heute, reichlich hundert Jahre nach dem Erscheinen der kleinen Schrift, die auf die Analyse des Zeitalters sich beziehenden Partien nicht ohne Verwunderung über den unerhörten Scharfblick dieses Eingängers lesen.“ (E. Hirsch in der Einleitung) - Im Anhang sind aus den Tagebüchern Kierkegaards mitgeteilt „Reflexionen über Christentum und Naturwissenschaft“, die wegen des ausgeprägten wissenstheoretischen Standpunktes seiner religionsphilosophischen Schriften von Interesse sind, sowie das Fragment eines letzten rein dichterischen Entwurfs, der „Lobrede auf das Spätjahr“.