Die kognitive Emergenz von Emotionen
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Emotionen als allgegenwärtiges Phänomen im personalen und sozialen Leben finden neuerdings wieder verstärkt Interesse, nachdem sie als Gegenstand philosophischer Reflexion und wissenschaftlicher Forschung lange Zeit vernachlässigt worden waren. Vor dem Hintergrund der „kognitiven Wende“ auch in der Emotionsforschung wird ein konsequent kognitiver Ansatz in der Analyse von Emotionen entwickelt, der dennoch die Multimodalität und Untrennbarkeit der wesentlichen Komponenten einer Emotion (Kognitionsmuster, physiologische Veränderungen, innere Gefühlserlebnisse als Qualia u. a.) nicht verleugnen muss. Die Kognitionshypothese der Steuerung von Emotionen wird als kompatibel mit der Existenz anderer Emotionskomponenten aufgezeigt, indem „Emergenz“ als eine Modellvorstellung vorgeschlagen wird, die besonders die Energetisierungs- und Aktivierungskomponenten von Emotionen in einen einheitlichen Erklärungsansatz integrieren kann. Die vorgelegte Theorie tritt damit in eine interessante Konkurrenz zum Erklärungsanspruch der klassischen psychologischen Erklärungsmuster, aber auch der gegenwärtig prominenten neurophysiologischen Ansätze, indem sie ein alternatives Modell der Steuerung von Emotionen vorschlägt und entwickelt, in das sich zukünftig auch die strukturelle Analyse von Gefühlserlebnissen, emotionaler Mimik und emotionalen Handlungslatenzen integrieren lassen wird.