Reisen des Ritters John Mandeville vom Heiligen Land ins ferne Asien
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Die wenigsten kennen ihn heute noch, aber im Mittelalter war der Bericht des Engländers John Mandeville eines der bekanntesten und beliebtesten Reisebücher. Der vorliegende Reisebericht kursierte zunächst in zahlreichen Handschriften und avancierte nach Erfindung des Buchdrucks zu einem der ersten Bestseller. Mandevilles Journal, ursprünglich in französischer Sprache geschrieben, ist eine einzigartige Darstellung des Weltwissens seiner Zeit, eine Summe der Reiseberichte des 13. und 14. Jahrhunderts und damit geradezu eine Enzyklopädie des Reisens im Mittelalter. Im 19. Jahrhundert kamen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Schilderungen auf. Hatte Mandeville wirklich seine Reisen selbst unternommen? Hatte er die wunderlichen Länder und Städte wirklich gesehen, von denen er so anschaulich berichtet? War er tatsächlich im Heiligen Land gewesen und bis nach China, an den Hof des Großkhans der Mongolen, gereist? Bei all den offenen Fragen bleibt heute die Erkenntnis: Mandevilles Bericht ist ein spannendes Zeugnis mittelalterlichen Lebens und Denkens, einer Epoche, als die Welt noch weitgehend unentdeckt war.