Sterne, Mond und Sonne
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Das Gebiet des Ziegelrodaer Forsts in Sachsen-Anhalt ist reich an archäologischen Fundstätten. Dies wissend, machten sich zwei Raubgräber auf die Suche nach Militaria. Ausgerüstet mit Metalldetektor und anderen für die Suche notwendigen Gerätschaften wurden sie im Juli 1999 auf dem Mittelberg zwischen Wangen und Nebra fündig. Schwerter, Beile, Ringe, Meißel und eine unscheinbare Scheibe holten sie aus dem Boden, nicht ahnend, welche Ereignisse dies nach sich ziehen sollte. Für 31.000 Mark verkauften die beiden Männer den unsachgemäß gereinigten und dadurch zum Teil beschädigten Fund kurz darauf. Nun wechselte der Besitzer des öfteren, die Preisforderungen stiegen und erreichten schließlich 750.000 Mark, als es dem sachsen-anhaltischen Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) zum Kauf angeboten wurde. In einer spektakulären Gemeinschaftsaktion zwischen Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt, Kul-tusministerium, Schweizer Behörden und dem Landesarchäologen werden Scheibe, Schwerter, Beile, Armspiralen und Meißel schließlich im Februar 2002 in Basel und in Deutschland sichergestellt. Da sich die ebenfalls ermittelten Raubgräber geständig zeigten, konnte auch der genaue Fundort ermittelt werden. Während der „Kriminalfall“ mit der Verurteilung der Raubgräber und Hehler sein Ende fand, gehen die Untersuchung der Himmelsscheibe, ihre Deutung und Restaurierung weiter. Sicher ist, dass sie auf 1600 Jahre v. Chr. datiert werden kann und in mehreren Arbeitsphasen geschaffen wurde. Sie wurde wahrscheinlich als Kultgegenstand, aber auch als bäuerlicher Kalender in der Bronzezeit verwendet. Die erste bekannte Himmelsdarstellung der Menschheit vermittelt tiefe Einblicke in die astronomischen Kenntnisse der Menschen der Vorzeit, ihr Leben, ihre Religion und nicht zuletzt in ihre Handelsbeziehungen, die bis nach Österreich, Rumänien und in das Mittelmeergebiet reichen.