Wandmalerei in Italien
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Das vielfältige Panorama der Wandmalerei Italiens im 16. Jahrhundert wird in diesem neuen Band anhand von 20 Bildzyklen und vielen weiteren Hauptwerken prachtvoll dargestellt und in historischen, thematischen und künstlerischen Zusammenhängen interpretiert. Neben Kirchen, Oratorien und Kapellen erhielten nun auch Profanräume immer aufwendigere Freskenzyklen. Wandmalerei gewann eine neue Funktion: sie sollte die Lebenswelt der führenden Gesellschaftsschicht festlich rahmen und machtvoll überhöhen. Die Maler entwickelten dazu immer reichere Dekorationssysteme, innerhalb derer Bilder als fingierte Gemälde oder Wandteppiche inszeniert wurden. Raffaels und Michelangelos Figurenerfindungen machten vor allem bei den Künstlern der maniera Karriere, zu raffinierten Posen und höchster Eleganz gesteigert. Humanistische Bildung und literarische Moden förderten neue Themen, antiker Mythos trat neben christliche Bilderwelt. Auch die eigene Zeit- und Familiengeschichte wurde in Historienszenen verklärend gefeiert. Mit Michelangelos Fresken der Sixtinischen Kapelle und Raffaels Ausmalung der Stanzen im Vatikan einerseits und Carraccis Fresken der Galleria Farnese andererseits sind die zeitlichen Eckpunkte dieses Bandes bis an die Schwelle des Barock markiert.