Braucht die Gesellschaft Psychotherapie?
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In diesem Band wird eine durch das Collegium Europeum Jenense organisierte Ringvorlesung an der Friedrich-Schiller-Universität dokumentiert, die sich mit der Frage nach der Wertigkeit und Notwendigkeit von Psychotherapie in unserer Gesellschaft beschäftigte. Es steht eigentlich außer Zweifel, dass moderne Gesellschaften die Psychotherapie als Methode zur Behandlung psychischer Störungen dringend benötigen, dennoch begegnen Psychotherapeuten häufig großer Skepsis bezüglicher der Bedeutung und Wirksamkeit ihrer Tätigkeit. Andererseits entstehen aus dem gesellschaftlichen Wandel und den Folgen der „postmodernen Gesellschaft“ immer neue Aufgaben und Anwendungsfelder von Psychotherapie und die Notwendigkeit, dass sich psychotherapeutisch Tätige in gesellschaftliche Diskurse einmischen. Als eine solche Einmischung ist dieses Buch gedacht. Es enthält Beiträge namhafter Autorinnen und Autoren (Annette Simon, Martin Merbach, Elmar Brähler, Peter Möhring, Hartmut Radebold und Stavros Mentzos), die in ihren Aufsätzen ausgewählte Facetten des Themas behandeln. Die ostdeutsche Identität zu Beginn des 3. Jahrtausends, die gesundheitlichen Folgen von gesellschaftlichen Umbrüchen nach der politischen Wende, der Umgang mit dem Fremden innerhalb und außerhalb von Psychotherapie, die zunehmende Bedeutung von Kriegskindheiten als gemeinsame Geschichte von Ost- und Westdeutschen innerhalb der Psychotherapie und als Basis für traumatische Entwicklungen und schließlich die Analyse von individuellen und gesellschaftlichen Widerständen gegenüber der Psychotherapie sind die Themen der einzelnen Kapitel.